In der FaZ vom 17. 12. 2010 berichtet Julia Löhr im Dezember 2010 unter dem Titel „Das Ende der Powerpoint-Parade“ von einer neuen, anderen Form der Wissensvermittlung, dem „Graphic Recording“. „Das Prinzip ist schnell erklärt. Im Konferenzraum wird eine große Leinwand aufgebaut. Ein Illustrator ist während der Besprechung anwesend, hört aufmerksam zu und hält die wichtigsten Fakten und Argumente zeichnerisch fest – in einer Art Gemälde.“
Powerpoint hilft dem Vortragenden nur, eine Struktur in seine Präsentation zu bringen, während die Illustration dagegen vor allem den Zuhörern hilft, die Botschaften im Gedächtnis zu behalten, denn es ergänzt die Fakten um ein emotionales Element. Die visuelle Aufbereitung wirkt noch lange nach einer Besprechung nach, denn mit so einer Darstellung können auch Menschen etwas anfangen, die nicht anwesend waren.
Beim „Graphic Recording“ geht es weniger um Kunst, vielmehr ist die Künstlerin oder der Künstler eine Art Übersetzer, der Schlüsselwörter und Stimmungen aus dem Gesagten heraushört und versucht, eine Hierarchie in die Informationen zu bringen. Beim Graphic Recording wird Komplexität strukturiert. Nicht zuletzt ist ein solches mit dicken bunten Filzstiften festgehaltene Besprechungsextrakt eine wohltuende Abwechslung in der täglichen Powerpoint-Routine. Visualisierung erhöht die Produktivität von Besprechungen erheblich und bis zu 30 Prozent mehr Inhalt blieben im Vergleich zu traditionellen Präsentationstechniken im Gedächtnis.
Man kann das sowohl über einen Beamer als auch über eine Flippchart bzw. sogar eine Tafel machen, wobei hier danach das Ergebnis fotografiert und in Kopie oder auch digital verteilt werden kann.