Konvergentes Denken, convergent thinking, nach J. P. Guilford beschreibt das gleichgerichtete Denken, dessen Merkmale zusammenführend, analysierend, in Richtung einer einzigen, genauen Lösung zielend sind. In der Guilfordschen Klassifikation der Intelligenzfaktoren umfasst das konvergente Denken jene Untergruppe von Denkoperationen innerhalb des Denkens, das Denkleistungen bestimmt, bei denen eine richtige Antwort gefunden oder eine konkrete Lösung eines Problems gesucht werden muss, beschreibt somit das im Alltag gewöhnliche, lineare, streng rational-logische Denken, das zu einer einzigen einfachen Lösung kommt und im Gegensatz zum divergenten Denken steht. Verwandt ist der Begriff dem vertikalen Denken, wobei beide Begriffe häufig gleichbedeutend verwendet werden. Konvergentes Denken geht davon aus, dass ein Problem eine wahrscheinliche Ursache hat, aus dem sich klare Lösungen und logische Abläufe ergeben. Konvergentes Denken eignet sich daher zum Bewerten und Auswählen von Vorschlägen und kommt bevorzugt in dieser Phase eines kreativen Prozesses zur Anwendung.
Manche Autoren wie König (1986) setzen konvergentes Denken teilweise mit Intelligenz gleich, da es sich dabei um logisches und schlussfolgerndes Denken handelt, das nach einer richtigen Aufgaben- und Problemlösung sucht.
Siehe dazu Intelligenz und Kreativität.
König, F. (1986). Kreativitätsdiagnostik als essentieller Bestandteil der Intelligenzdiagnostik. Diagnostica, 32, S. 345-357.