Die Kognitionspsychologie, auch als Kognitive Psychologie bezeichnet, ist ein Teilgebiet der Psychologie und beschäftigt sich auf der erkenntnistheoretischen Grundlage des Kognitivismus mit der Kognition, insbesondere mit all jenen psychischen Vorgängen, die Wahrnehmung, Erkenntnis und Wissen zu tun haben. Gegenstand der Kognitionspsychologie sind die noch unerforschten, auf komplexe Weise organisierten psychischen Mechanismen des menschlichen Denkens. Dabei beschäftigt sich die Forschung vor allem mit jenen Zuständen und Prozessen, die zwischen der Reizaufnahme und dem daran anschließenden Erleben und Verhalten liegen. Hierzu zählen z.B. die Funktionsweisen neuronaler Repräsentation oder das angenommene Prinzip einer Interdependenz zwischen Intuition und Reflexion. Zum Begriff der Kognition, welcher traditionell manchmal als Gegenbegriff zur Emotion angesehen wurde, gehören:, menschliche Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Geist, Denken, Emotion und Handeln, Intelligenz, Sprache, Kreativität, Verstehen, Urteilen, Bewerten, Vorstellungen, Lernen, Gedächtnis.
Historische Wurzeln: Seitdem sich etwa am Ende des 19. Jahrhunderts die Ansicht durchgesetzt hat, dass das menschliche Denken Gegenstand naturwissenschaftlicher Untersuchung und nicht nur philosophischer Betrachtung sein kann, entstehen die Ansätze der Psychologie als Wissenschaft. Die Methode der Introspektion, die unter anderem von Wilhelm Wundt Ende des 19. Jahrhunderts angewandt wurde, wurde zum Grundstein auch für die Kognitionspsychologie. Nach der langen Dominanzphase des Behaviorismus Mitte des 20. Jahrhunderts in Nordamerika beginnt schließlich die sogenannte Kognitive Wende.