Affekte sind einschießende heftige Gefühle, die meist körperlich deutlich erlebbar sind, sie gehen mit hoher psychischer Erregung einher und rufen meist eine soziale Reaktion hervor. Affekte sind das Ergebnis unbewusster emotionaler Verarbeitungsprozesse, wobei Affekte häufig als diffuse Zustände erlebt werden, die sich in körperlichen Reaktionen zeigen können, etwa in Anspannung, einem Druck in der Brust oder in einer Verkrampfung. Ein bewusster Zugang zum Auslöser besteht bei den Affekten im Gegensatz zu Emotionen zumeist nicht, denn Emotionen beinhalten in der Regel kognitive Verarbeitungsprozesse und beziehen sich meist auf einen konkreten biografischen Kontext, sodass sie dem Bewusstsein zugänglich sind. Emotionen besitzen im Gegensatz zu Affekten meist Zwischentöne und gehören zu den herausragenden menschlichen Spezifitäten. Der Begriff wird auch sehr unterschiedlich definiert, doch meist versteht man darunter ein intensives, relativ kurz dauerndes Gefühl. In der weitesten Bedeutung wird jede emotionale Regung als affektiver Prozess bezeichnet. Affektive Störungen (mood disorders) sind psychische Störungen (z. B. Major Depression, bipolare Störung), die durch emotionale Extreme charakterisiert sind.
1. Definition
Vom lateinischen Wort affectus = Stimmung, beschreibt einen krankhaften Gemütszustand, der in Form von Leidenschaft und Begierde ausgedrückt wird. Unterschiedliche Definitionen werden diesem Begriff zugeordnet, wobei meist ein intensives, relativ kurz dauerndes Gefühl darunter verstanden wird (vgl. Dorsch, 1976, S. 8).
2. Definition
„Rasch entstehende, heftig verlaufende und gewöhnlich schnell abklingende Gefühlsregung, meist ausgelöst durch Eindrücke und Anlässe, die in gefährdender oder fördernder Weise die persönlichen Interessen und Bedürfnisse berühren“ (Clauß, 1995, S. 11).
3. Definition
Im Psychologie-Lexikon wird der Begriff Affekt auch als emotionaler Zustand mit großer Intensität, die kurzfristig und mit großer Heftigkeit eine Person vollständig ergreift und beherrscht, beschrieben (vgl. Tewes & Wildgrube, 1992, S. 82).
4. Definition
Im pädagogischen Taschenlexikon wird der Begriff Affekt als plötzlich auftretender, erregter Gefühlszustand beschrieben, dessen Beherrschung, aus pädagogischer Sicht, bedeutsame Antriebe des menschlichen Verhaltens und somit Komponenten des Charakters bilden (vgl. Schorb, 1975, S. 10).
5. Definition
In Sigmund Freud´s Gesammelte Werke, Band 13, kommentiert Mc Dougall, daß die Affekte der Menschen kaum unter anderen Bedingungen zu solcher Höhe anwachsen, wie es in einer Masse geschehen kann, und zwar ist es in eine genußreiche Empfindung für die Beteiligten, sich so schrankenlos ihren Leidenschaften hinzugeben und dabei in der Masse aufzugehen, das Gefühl ihrer individuellen Abgrenzung zu verlieren. Siehe dazu Massenpanik
(Freud, 1920-1924, S. 91)
Literatur
Clauß, G. (1995). Fachlexikon ABC Psychologie. Frankfurt/Main: Verlag Harri Deutsch.
Dorsch, F. (1976). Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Hans-Huber.
Freud, S. (1920-1924). Jenseits des Lustprinzips. Massenpsychologie und Ich-Analyse. Das Ich und das Es. In A. Freud, A. Richards, I. Grubrich-Simitis, E. Bibring, W. Hofer, E. Kris, O. Isakower, M. Bonaparte & G. von Griechenland (Hrsg.), Gesammelte Werke, Band 13: (S. 91). Frankfurt/Main: Verlag S. Fischer.
Schorb, A. O. (1975). Pädagogisches Taschenlexikon a-z. Band 38: Praktische Pädagogik. Bochum: Kamp.
Tewes, U. & Wildgrube, K.. (1992). Psychologie-Lexikon. München: Verlag R. Oldenbourg.