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Induktion

    Induktion bedeutet den abstrahierenden Schluss aus beobachteten Phänomenen auf eine allgemeinere Erkenntnis, etwa einen allgemeinen Begriff oder ein Naturgesetz. Der Begriff der Induktion wird in der Philosophie und Logik als Gegenbegriff zu Deduktion verwendet. Die Induktionslogik befasst sich mit der Frage, ob es ein logisch gültiges Schema gibt, das aus einzelnen Beobachtungen und Fakten einen Schluss auf allgemeine Aussagen ermöglicht. Die klare Antwort ist Nein, denn nur in gültigen deduktiven Argumenten folgt die Konklusion mit Notwendigkeit aus den Prämissen, induktive Schlüsse sind hingegen bestenfalls plausibel oder gut bestätigt, zwingend und logisch notwendig sind sie jedoch nicht.

    David Hume erkannte als einer der ersten, dass die Induktion als Schluss vom Besonderen zum Allgemeinen, als Aufstellung allgemeiner Gesetze und Theorien auf der Grundlage endlich vieler einzelner Beobachtungen in der Vergangenheit rational nicht zu rechtfertigen ist. Er bestritt in seinem Skeptizismus die Gültigkeit des Schlusses von der Vergangenheit auf die Zukunft und war sich dessen bewusst, dass Kausalität nicht aus der Er­fahrung abgeleitet oder durch diese bestätigt werden kann, weil sich Be­obachtungen lediglich auf die Vergangenheit beziehen können und keine Garantie für ihre Gültigkeit in der Zukunft gegeben ist. Andererseits jedoch erheben Naturgesetze den Anspruch, vor allem Vor­hersagen über die Zukunft machen zu können, doch ist ihre Funktion nicht vor­dergründig, die Vergangenheit zu erklären, sodass jedes allgemeine Gesetz transzendiert die Erfahrung.

    1. Definition
    Von lateinisch inductio = heranführen, herbeibringen abgeleitet, wird Induktion von Aristoteles als Weg vom Einzelnen zum Allgemeinen definiert, aber auch als Heranführen des Allgemeinen; schließlich kann Induktion auch nur Hinführen zu einem Phänomen bedeuten (vgl. Ritter & Gründer 1976, S. 323).

    2. Definition
    Induktion (lat. Hinführung, Einführung) bezeichnet in der Logik die Verfahren, die von Aussagen über einen oder wenige Fälle einer Gesamtheit zu Aussagen über alle Fälle der Gesamtheit führen. In der Biologie wird die Auslösung eines Vorganges (zB. einer induzierten Bewegung) oder eines Entwicklungsvorganges als Induktion bezeichnet (vgl. Brockhaus 1970, S. 95).

    3. Definition
    Unter Induktion versteht man „intellektuelles Vorgehen, welches darin besteht, über eine endliche Zahl gegebener Aussagen zu einer diese implizierenden Aussage (Schluss) zu gelangen. In den meisten Fällen werden die gegebenen Aussagen von beobachteten Fakten abgeleitet“ (Arnold, Eysenck & Meili 1971, S. 170).

    4. Definition
    Der Aufstieg von dem, was den Einzelfall betrifft zum Allgemeinen, wird als Induktion bezeichnet. Das Allgemeine wird dadurch bewiesen, dass das Einzelne klar ist. Demnach steht in gewisser Weise fest, dass es sich bei der Induktion wesentlich um einen Übergang von Einzelfällen zu einem allgemeinen Satz handelt (vgl. Flasher 2002, S. 158).

    5. Definition
    „Induktion beschreibt eine wissenschaftliche Vorgehensweise, die erst das Besondere oder auch den Einzelfall untersucht um daraus allgemeine Schlussfolgerungen zu entwickeln. Umgekehrt beschreibt die Deduktion den Weg vom Allgemeinen zum Besonderen“ (Kropp & Huber 2006, S. 21).

    Literatur

    Arnold, W., Eysenck, H. J. & Meili, R. (1971). Lexikon der Psychologie. Freiberg im Breisgau: Verlag Herder.
    Brockhaus Enzyklopädie (1972). Wiesbaden: Verlag Brockhaus.
    Flasher, H. (2002). Aristoteles – Werke in deutscher Übersetzung. Berlin: Akademie Verlag.
    Kropp, W. & Huber, A. (2006). Studienarbeiten interaktiv. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
    Ritter, J. & Gründer, K. (1976). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: Verlag Schwabe & Co.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Induktion_(Philosophie) (12-12-12)


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