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Othello-Syndrom

    Eifersucht ist nicht der Gradmesser für die Größe der Liebe. An ihr lässt sich lediglich die Unsicherheit des Liebenden ablesen.
    Margaret Mead

    Othello-Syndrom bezeichnet einen Eifersuchtswahn und gehört zur Gruppe der wahnhaften Störungen, und bezeichnet eine pathologische Form der Eifersucht – benannt nach der Bühnenfigur Shakespears. Meist lässt sich der Inhalt der Wahnideen auchvon Außenstehenden im Gegensatz zu anderen Wahnideen gut nachvollziehen, wobei meist Männer davon betroffen sind. Betroffene halten akribisch Ausschau nach Beweisen für die Untreue des Partners und sammeln diese, wobei es nicht selten zu Gewalttätigkeiten kommt, denn der Partner hat keine realistische Möglichkeit, den Betroffenen von seiner Treue zu überzeugen. Das Othello-Syndrom tritt häufig in Verbindung mit Alkoholsucht und auch Demenz auf.

    Das Othello-Syndrom bzw. Eifersuchtswahn bezeichnete in der Regel die misstrauische Eifersucht, bei der der Partner oder die Partnerin ständig  zu Unrecht verdächtigt wird, wobei meist eskalierend Seitensprünge und Lügen vermutet werden, wo keine sind. Eifersucht ist im Grunde ein normales Gefühl, das alle Menschen von klein auf in sich tragen, denn schon Kinder werden eifersüchtig, wenn ihnen jemand etwas wegnimmt oder wegnehmen könnte, was sie lieben. Eifersucht ist tiefenpsychologisch demnach ein allgemein menschliches Gefühl, wobei zahlreiche negative Emotionen wie Verlustängste, Panik, Wut, Trauer, Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle hinzukommen. Wenn jemand extrem eifersüchtig ist, begleitet ihn diese jeden Tag und bestimmt sein Handeln, d. h., er verdächtigt, überwacht und kontrolliert seinen Partner, teilweise so sehr, dass für den Partner das Leben eingeschränkt und die Beziehung in die Brüche geht. Dass eine normale Eifersucht in eine krankhafte übergeht, ist meist ein schleichender Prozess, doch sobald sich einer der Partner durch die Eifersucht zu stark eingeschränkt fühlt, sollte therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein grundsätzliches Problem der Eifersucht ist, dass sie sich immer gleich anfühlt, gleichgültig, ob sie einen realen Grund hat oder nicht. Eifersucht kann auch der thematische Inhalt einer isolierten wahnhaften Störung sein, aus  oftmals ein erhöhter Grad der Gewaltbereitschaft gegenüber dem der Untreue bezichtigten Menschen bzw. dessen Umfeld resultiert, was sich in Gewaltverbrechen äußern kann.


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