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Sozialphobie

    Sozialphobiker leiden unter Angst und Scham, sie fürchten sich vor sozialen Kontakten oder Situationen, in denen sie beobachtet werden oder etwa Leistung gemessen wird, z.B. wenn sie ein Referat halten oder ein Vorstellungsgespräch führen müssen. Die Betroffenen glauben, in diesen Situationen ein Verhalten zu zeigen, das demütigend oder peinlich für sie sein könnte. Das mündet dann in körperliche Symptome wie Zittern, Schwitzen und Herzrasen. Unter Redeangst, die eine sehr häufige Form der sozialen Phobie ist, leiden mehr als zwei Drittel Prozent der Bevölkerung, doch da nicht viele Menschen vor einer Gruppe zu sprechen müssen, ist bei den meisten das Privat- oder Berufsleben davon wenig betroffen. Eine soziale Phobie fängt dort an, wo man die Angst nicht mehr überwinden kann und man in seiner Lebensführung einschränktist. Im Vordergrund steht dabei stets die Angst, sich vor anderen zu blamieren und von ihnen verurteilt zu werden, wobei es nicht entscheidend ist, dass man rot wird, sondern dass das Rotwerden andere negativ bewerten. Wenn der Leidensdruck zu groß wird, hilft meist nur der Weg zu einem Therapeuten, wobei dieser in der Therapie die Betroffenen mit der von ihnen gefürchteten Situation konfrontieren wird, doch wird eine solche „Selbstexposition“ nur Teil im Gesamtkonzept einer Therapie sein und muss sehr gut vorbereitet und nachbereitet werden.

    Soziale Ängste beginnen übrigens oft sehr früh – meist im Schulalter – und eine rechtzeitige Beachtung ist wichtig, um eine Chronifizierung dieser sozialen Phobie zu vermeiden. Bei Kindern und Jugendlichen ist die soziale Phobie, die zunächst oft nur als Schüchternheit bzw. Zurückhaltung in sozialen Situationen sichtbar wird, eine der häufigsten psychischen Störungen, die sich bis hin zur Schulverweigerung oder Schulabbruch äußern. Eltern sollten daher aufmerksam werden, wenn ihre Kinder plötzlich vor jedem Schultag Bauchschmerzen bekommen oder nicht mehr mit Freunden spielen wollen. Eine soziale Phobie lässt sich sicher erst ab dem achten Lebensjahr diagnostizieren, denn vorher machen sich Kinder noch wenig Gedanken darum, wie andere sie bewerten. Durchschnittlich treten die sozialen Ängste mit vierzehn Jahren auf und gehen bei günstigem Verlauf mit Beginn des Erwachsenenalters von selbst zurück. Eltern schüchterner Kinder sollten vor allem Verständnis für die sozialen Sorgen der Kinder und Jugendlichen aufbringen, und sie ermutigen, sich solchen Situationen zu stellen, und sie so weit wie möglich begleiten.

    Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/ 2415583_Therapie-Angst-vor-anderen.html (10-03-15)


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    Ein Gedanke zu „Sozialphobie“

    1. Ja, Ich bin Sozialphobiker. Ja, ich hasse Menschen. Wir existieren!

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