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Psychoedukation

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Psychoedukation ist eine systematische und strukturierte Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen über zumeist psychische Krankheiten, die unterschiedlichen Zielen dienen kann und daher in inhaltlich sehr spezifischen bis sehr breit gefächerten Bereichen eingesetzt wird, etwa im Rahmen einer bestimmten Therapie, um Krankheitsverständnis und -bewältigung zu verbessern, oder auch zur Verbesserung der Psychohygiene generell in der Allgemeinbevölkerung.

    Die Psychoedukation stellt dabei kein eigenes Therapieverfahren dar, sondern wird in einem solchen lediglich als eine Behandlungsmaßnahme unter vielen eingesetzt. So bildet das Wissen über die Erkrankung bei Betroffenen auch die Basis für eine erfolgreiche Behandlung.

    Am Beginn eines Therapieprozesses findet eine Psychoedukation mit dem Betroffenen, bei Kindern mit dem Kind und den Eltern statt, wobei bei Jugendlichen ab 15 Jahren die Therapie auch ohne Erziehungsberechtigte ablaufen kann.

    Bei der Psychoedukation geht es vor allem darum, dass die Betroffene zu Expertinnen und Experten ihrer eigenen psychischen Erkrankung werden. Dabei werden wichtige Merkmale der Erkrankung personenadäquat erklärt und es wird überprüft, wie sich diese bei dem Betroffenen äußern. Auch allgemeine Informationen zu Rahmenbedingungen der psychotherapeutischen Behandlung werden durch den Therapeuten oder die Therapeutin vermittelt. Außerdem wird gemeinsam überlegt, was mögliche Schritte der Therapie sein könnten.

    Als Psychoedukation bezeichnet man daher die Schulung von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit dem Ziel, das Verständnis des Betroffenen für seine Krankheit und deren Behandlung zu verbessern, um so die aktive Mitarbeit bei der Behandlung und Rückfallvorbeugung zu fördern. Psychoedukation ist also ganz allgemein der Versuch, komplexe medizinisch-wissenschaftliche Fakten so zu vermitteln, dass sie von betroffenen Patienten und deren Angehörigen verstanden werden. Dadurch soll die durch einen medizinischen Fachjargon oft entstehende Mauer abgebaut und den Patienten und ihren Angehörigen geholfen werden, die wichtigsten Informationen über die Erkrankung und die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen begreifen und nachvollziehen zu können. Das Verstehen der eigenen Erkrankung ist eine Grundvoraussetzung für den selbstverantwortlichen Umgang mit der Erkrankung und deren erfolgreiche Bewältigung. Dabei sollen Patienten und Angehörige in Form einer therapeutisch angeleitete Begleitung von Patienten und Angehörigen auf ihrem Weg zu mehr Fachwissen begleitet werden und mehr Überblick über die Erkrankung, die dafür erforderlichen Therapiemaßnahmen und die möglichen Selbsthilfestrategien erhalten.

    Nach der Definition der DGPE (Deutsche Gesellschaft für Psychoedukation e.V).:

    “Unter Psychoedukation werden systematische didaktisch-psychotherapeutische Interventionen zusammengefasst, um die Patienten und ihre Angehörigen über die Hintergründe der Erkrankung und die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen zu informieren, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern und sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen” (Bäuml & Pitschel-Walz , 2008, S. 3)

    Der Begriff Psychoedukation wurde in der Psychiatrie erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eingeführt und wurde dabei aus dem Englischen übernommene. In der alltäglichen Praxis werden die psychoedukativen Gruppen vielfach unter anderen Bezeichnungen angeboten, etwa Info-Gruppe, Psychose-Gruppe, Angehörigen-Gruppe etc.

    Literatur

    Bäuml, Josef & Pitschel-Walz, Gabriele (2008). Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen. Stuttgart: Schattauer-Verlag.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoedukation (17-12-12)


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    Ein Gedanke zu „Psychoedukation“

    1. Josef Bäuml, PD Dr.med.

      „Schulung“ wäre zu kurz gegriffen, bitte untenstehenden Text übernehemen: Definition der DGPE (Deutsche Gesellschaft für Psychoedukation e.V.:

      „Unter Psychoedukation werden systematische didaktisch-psychotherapeutische Interventionen zusammengefasst, um die Patienten und ihre Angehörigen über die Hintergründe der Erkrankung und die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen zu informieren, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern und sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen.“
      (Bäuml, Pitschel-Walz, 2008: Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen. Schattauer-Verlag, Stuttgart, S. 3)

      Mit freundlichen Grüßen

      Josef Bäuml
      PD Dr. med. Josef Bäuml
      Vorsitzender der DGPE
      Leitender OA
      Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Klinikum rechts der Isar der TU München Ismaninger Str. 22 D – 81675 München
      Tel: 0049-89-4140-4206 / -4210
      Fax: 0049-89-4140-4941
      Mail: J.Baeuml@lrz.tum.de

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