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Affektregulation

    Als Affektregulation bezeichnet man die Fähigkeit von Menschen, die durch die meist selbstkonfrontative Auseinandersetzung mit unangenehmen Erfahrungen ausgelösten negativen Emotionen dauerhaft zu regulieren, so dass sie in das „Selbst integriert werden kann. Siehe auch Affektkontrolle.

    Definitionen

    „Affekt. Der Begriff Affekt wird nicht ganz einheitlich definiert. Meistens versteht man darunter einen Gefühlszustand von besonderer Intensität. In der Umgangssprache gebraucht man dafür den Ausdruck Erregung. In Handlungen, die im Affekt ausgeführt werden, geht die willentliche, durch sachliche und moralische Gesichtspunkte bestimmte Kontrolle weitgehend verloren“ (Meili, 1991, S. 24).
    In der weitesten Bedeutung wird jede emotionale Regung als affektiver Prozess bezeichnet. Die äußeren Begleiterscheinungen bestehen oft in starken Ausdrucksbewegungen. Der Übergang vom Normalzustand bis zum A.ausbruch geht kontinuierlich mit dem Ansteigen der Spannung, die sich auf Grund von Barrieren nicht ausgleichen kann, vor sich (vgl. Anschütz, Bleuler, Bollnow, Dembo, Elsenhans, Ewert, Hunt, M. Keilhacker, Lersch, Lewin, Masserman, Meili-Rohracher, Wundt, 1976, S. 9).
    Eine „rasch entstehende, heftig verlaufende und gewöhnlich schnell abklingende Gefühlsregung, meist ausgelöst durch Eindrücke und Anlässe die in gefährdender oder fördernder Weise die persönlichen Interessen und Bedürfnisse berühren. Bekannte Formen des A.es sind Wut, Schreck, Entsetzen, Entzücken, Begierde. Der A. geht mit unwillkürlichen körperlichen Veränderungen, mit motorischen Ausdrucksphänomenen und Umstellungen der vegetativen Funktionen einher, insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems, der Atmung, des Magens, des Darms, der Blase, der Drüsen, mit innerer Sekretion und des Blutchemismus“ (Clauß, Kulka, Lompscher, Röler, Timpe, Vorwerg, 1976, S.13).
    „Wallung, heftige Gemütsbewegung; ein Erregungszustand, der zu gesteigertem Antrieb führen aber Einsicht und Kritik ausschalten und die Herrschaft des Menschen über sich selbst beeinträchtigen kann. Auf der anderen Seite bildet das Trieb- und Affektleben eine wichtige Antriebskomponente, von der der Mensch Gebrauch machen kann. Das völlige Unterdrücken kann zu Verdrängungserscheinungen, neurotischen Symptomen und mittelbar zu organischen Erkrankungen führen: Herz-, Magen-, Gallenleiden u. ä. Die Gesamtheit dieser Erscheinungen nennt man Affektkrankheit“ (McDougall, Bollnow, Heller, 1967, S.4).
    „1. Allgemeine Bezeichnung für Gefühle und Stimmungen 2. Bezeichnung für eine relativ kurze, intensive Gefühlswallung, die mit mehr oder weniger starken äußeren Zeichen für Erregung verbunden sein kann (z. B. Wutausbruch) 3.Handlung die ohne Kontrolle der Vernunft abläuft“ (Grüner, Kahl, Georg, 1974, S.10).

    Literatur
    Grüner, G. Kahl, O. & Georg, W. (1974). Kleines Berufspädagogisches Lexikon. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag KG.
    Meili, R. (1991). Lexikon der Psychologie Band 1; 8.Auflage. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.
    Psychologisches Wörterbuch (1976). Bern: Verlag Hans Huber.
    Wörterbuch der Pädagogik (1967). Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
    Wörterbuch der Psychologie (1976). Köln: Pahl-Rugenstein Verlag.


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