Der Intelligenzquotient wurde in früheren Intelligenzmessungen bestimmt, indem das Intelligenzalter ins Verhältnis zum Lebensalter gesetzt wurde und dieser Quotient mit dem Faktor 100 multipliziert wurde. Bei der heute üblichen normorientierten Intelligenzmessung wird das individuelle Testergebnis zu den Ergebnissen einer repräsentativen Normstichprobe in Beziehung gesetzt. Entspricht das individuelle Testergebnis dem Durchschnitt der Normstichprobe, liegt der Intelligenzquotient bei 100. Basierend auf dem Normalverteilungsmodell ergeben sich etwa für Testleistungen, die eine Standardabweichung unter- oder oberhalb der Leistungen der Normstichprobe liegen, Intelligenzquotienten von 85 bzw. 115.
Übrigens: Es war William Stern, der 19. April 1912 ein verbessertes Maß für die in Intelligenztests gezeigten Leistungen eingeführt hat: den Intelligenzquotienten, kurz „IQ“. Während jedoch den IQ heute nahezu alle kennen, ist sein Schöpfer weitgehend unbekannt. Stern gewann Anerkennunge unter anderem als Entwickler des Tonvariators, eines Apparats zur Erzeugung gleichmäßig veränderbarer Töne, und prägte als Begründer des Hamburger Instituts für Psychologie, als Pionier der Differentiellen Psychologie sowie als einer der frühen forensischen und angewandten Psychologen, den Begriff der „Psychotechnik“ und gründete gemeinsam mit Otto Lippmann (1880-1933) in Berlin ein Institut für angewandte Psychologie.
Im Detail siehe dazu die ausführliche Darstellung zur Messung der Intelligenz.
Übrigens: Welche Merkmale zeichnen intelligente Menschen aus? 😉
Literatur
Lohaus, Arnold, Vierhaus, Marc & Maass, Asja (2010). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Berlin: Springer Verlag.