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Ovsiankina-Effekt

    Der Ovsiankina-Effekt beschreibt die Tendenz von Menschen, eine unterbrochene Handlung wieder aufzunehmen, wenn das Handlungsziel vorher noch nicht erreicht wurde. Erklären lässt sich diese Tendenz im Rahmen von Lewins Feldtheorie und der Deutung der unterbrochenen Handlung als Zustand eines gespannten Systems (siehe dazu Zeigarnik-Effekt). Eine unterbrochene Aufgabe auch ohne Anreizwert löst offenbar ein Quasi-Bedürfnis aus, die Aufgabe wieder aufzunehmen. Offenbar steht das menschliche Gehirn nach dem Setzen eines Zieles unter einer gewissen Spannung und erfährt Entspannung erst dann, wenn die Aufgabe erledigt bzw. das Ziel erreicht worden ist. In Experimenten wurden Probanden beim Erledigen von Aufgaben immer wieder unterbrochen, indem ihnen eine neue Aufgabe aufgetragen wurde oder auch scheinbar zufällig, wobei sie gebeten wurden, jemand Anderem bei eine Aufgabe zu helfen. Bei den Zufallsunterbrechungen kehren alle Probanden zur ursprünglichen Aufgabe zurück, jedoch nur achtzig Prozent von der neuen Aufgaben zur alten.

    Benannt wurde dieser Effekt nach der russischen Psychologin Maria Rickers-Ovsiankina. Ihre Arbeit „Wiederaufnahme unterbrochener Handlungen“ gehörte zum Forschungsprogramm „Studien zur Handlungs- und Affektpsychologie“, in dem Kurt Lewin seine Feldtheorie der Person und des Verhaltens entwickelte.


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