Als Sensomotorik oder Sensumotorik bezeichnet man das Zusammenspiel von sensorischen und motorischen Leistungen des Nervensystems, durch die es zu einer unmittelbaren Steuerung und Kontrolle der Bewegungen auf Grund von Sinnesrückmeldungen kommt. Die Wahrnehmung des Reizes durch ein Sinnesorgan und das motorische Verhalten stehen in einem direktem Zusammenhang, d.h., diese Prozesse verlaufen parallel, wie z. B. zwischen Auge, Ohr und der gezielten Steuerung von Arm-, Fußbewegungen beim Autofahren.
Sensomotorisches Umherschweifen von Babys zum Aufbau ihres eigenen Systems
Kanazawa et al. (2023) haben jüngst aber neue Einblicke in den Strukturierungsprozess der sensomotorischen Interaktion bei Neugeborenen und 3 Monate alten Säuglingen gewonnen. Dafür wurden zwölf nur wenige Tage alte Neugeborene und zehn etwa drei Monate alte Babys beobachtet, wobei mittels Motion-Capture-Technologie ihre Bewegungen detailliert erfasst und aufgezeichnet wurden. Diese Aufnahmen wurden dann mit einem zuvor angefertigten Computermodell des Bewegungsapparats von Babys kombiniert, um so das Zusammenspiel zwischen den Muskeln und den Sinnesorganen im gesamten Körper zu analysieren.
Siehe auch sensumotorisches Stadium.
Literatur
Kanazawa, Hoshinori, Yamada, Yasunori, Tanaka, Kazutoshi, Kawai, Masahiko, Niwa, Fusako, Iwanaga, Kougoro & Kuniyoshi, Yasuo (2023). Open-ended movements structure sensorimotor information in early human development. Proceedings of the National Academy of Sciences, 120, doi:10.1073/pnas.2209953120. https://science.orf.at/stories/3216733/ (23-01-15)
Stangl, W. (2023, 17. Jänner). Sensomotorisches Umherschweifen von Babys. arbeitsblätter news.
https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/sensomotorisches-umherschweifen-von-babys/.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sensomotorik (11-21-19)