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reziproke Hemmung

    Von einer reziproken Hemmung wird in der Psychologie dann gesprochen, wenn zwei gegensätzliche und miteinander unvereinbare Reaktionen bzw. Reaktionsweisen zeitgleich auftreten. Der Begriff der reziproken Hemmung wurde 1906 von Charles Scott Sherrington eingeführt, und bezeichnet ursprünglich die Hemmung eines Spinalreflexes durch einen anderen Reflex. Joseph Wolpe übertrug den Begriff auf komplexe und andauernde Verhaltensweisen und entwickelte die verhaltenstherapeutische Methode der systematischen Desensibilisierung.
    Beim Menschen sind vor allem folgende Verhaltensweisen nicht mit einer Angstreaktion vereinbar: Sexuelle Reaktionen, selbstbehauptendes Verhalten und Entspannung. Wolpe war der Meinung, dass das Entspannungsverfahren der progressiven Muskelrelaxation ähnliche neurophysiologische Wirkungen wie das Essen hat. Im Widerstreit zwischen diesen beiden Reaktionen bzw. Reaktionsweisen setzt sich letztlich die stärkere durch. Während der Parasympathikus für die körperliche Ruhe verantwortlich ist, steht der Sympathikus für körperliche Anstrengung und Handlungsbereitschaft. Treten nun beide Aktivitäten von Sympathikus und Parasympathikus zeitgleich auf, wird sich eine der beiden durchsetzen.


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