Als Compliance bezeichnet man im psychologischen Verständnis die Therapietreue des Klienten, die sich durch das konsequente Befolgen der ihm aufgegebenen Vorschriften des Therapeuten auszeichnet. Bei allen psychischen Störungen Erkrankungen ist die Kooperation des Klienten bzw. der Klientin für die Genesung unabdingbar, etwa das Einhalten der therapeutisch vereinbarten Regeln, das Leben nach einem bestimmten Tagesablauf oder das Führen von Tagebüchern. Compliance kann durch verschiedene Mittel des Therapeuten bzw. der Therapeutin erreicht oder verbessert werden, etwa Rücksicht auf Wünsche und Lebensumstände des Klienten, sichtbare Therapieerfolge, Lob, Motivation oder Kontrolle durch den Therapeuten bzw. die Therapeutin und die Angehörigen.
In der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten als Oberbegriff für sein kooperatives Verhalten im Rahmen einer Therapie, also seiner Bereitschaft, ärztlichen Anweisungen zu folgen. Aus Sicht des Arztes bedeutet Compliance, dass er therapeutische Anweisungen und Strategien auf die Möglichkeit und Wünsche des Patienten abstimmen muss.
Compliance versteht man in der Psychotherapie also vorwiegend die Therapiemitarbeit, wobei zur Compliance der Wille und die Bereitschaft der KlientInnen gehören, mit dem Therapeuten bzw. der Therapeutin bei der Diagnose und Behandlung der Beschwerden zusammenzuarbeiten. Zur Compliance gehört auch, sich beim Therapeuten bzw. der Therapeutin regelmäßig vorzustellen, Ratschläge zur Vorbeugung von Krisen und Problemen ernst zu nehmen, eventuell Medikamente wie von einem Arzt als Therapiebegleitung verordnet einzunehmen oder andere Therapieanweisungen zu befolgen.