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Cannabinoide

    Cannabinoide sind chemische Stoffe, die im Cannabis (Cannabis sativa), der Hanfpflanze, vorkommen, wobei  über siebzig verschiedene Cannabinoide im Harz der Hanfpflanzeexistieren, von denen einige, wie z. B. das Tetrahydrocannabinol (THC), psychotrope Wirkungen be­sitzen, und andere, wie das Cannabidiol (CBD) oder das Cannabigerol (CBG), diese Wirkung modulieren. Als vom Körper selbst produzierte Cannabinoide (Endocannabinoide) wurde u. a. Anandamid identifiziert. Exogene wie endogene Cannabinoide haben neben psychotropen Wirkungen auch vielfältige Effekte auf die Nahrungsaufnahme, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Cannabis stört beim Menschen die aufeinander abgestimmten Rhythmen der Gehirnwellen, wobei vor allem die normalerweise im gleichen Rhythmus schwingenden Wellen von Hippocampus und dem präfrontalen Cortex durch die Droge entkoppelt werden, also jene Areale, die für das Gedächtnis und für die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wichtig sind. Beim Menschen führt diese Entkopplung zu Symptomen der Verwirrtheit, zu Gedächtnisstörungen und Schwierigkeiten, Entscheidungen zu fällen.

    Die bisherigen Studien zur Auswirkung von THC auf das menschliche Gehirn zeigen kein einheitliches Bild, denn manche Untersuchungen kamen zum Schluss, dass THC unter anderem Schizophrenie auslösen könnte, während in anderen Studien keine erhöhten Häufigkeiten festgestellt werden konnte. Auch die Auswirkungen auf die weiße und graue Substanz des Gehirns  waren nicht eindeutig. Filbey et al. (2014) haben in der bisher umfassendsten Studie die Gehirne 48 langjähriger Cannabiskonsumenten verschiedenen Alters mit den Gehirnen von 62 Nichtkonsumenten verglichen. Dabei wiesen langjährige Marihuanakonsumenten weniger graue Substanz auf, wobei sich bei frühem Beginn des Konsums zwar die Konnektivität der weißen Hirnsubstanz erhöhte, langfristiger Gebrauch diese allerdings wieder reduzierte. All das deutet darauf hin, dass THC komplexe Anpassungen im Hirn auslöst, die vom Alter der Konsumenten und der Dauer des Konsums abhängen.

    Nach Studien an über 3000 Probanden vermutet man, dass langjähriger Marihuana-Konsum die Leistungen beim Lernen und Erinnern neuer Informationen verringert, wobei bei etwa eine Hälfte ein schlechtere verbale Gedächtnisleistung als die Vergleichsgruppe zeigte. Ab welcher Häufigkeit die Einnahme von Marihuana jedoch gedächtnisschädigend wirkt, konnte die Studie nicht nachweisen.

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Längsschnitt- und Zwillingsstudien haben übrigens gezeigt, dass insbesondere früher und häufiger Cannabiskonsum mit dem späteren Gebrauch härterer Substanzen zusammenhängen kann, wobei je früher und häufiger jemand Cannabis konsumiert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser irgendwann zu stärkeren Substanzen greifen wird. Ob und wieweit dieser statistisch deutliche Zusammenhang auch tatsächlich Kausalitäten belegen, ist zwar offen, doch ExpertInnen schließen aus der Datenlage, dass Cannabis als Einstiegsdroge zumindest nicht zur Gänze den späteren Konsum härterer Substanzen erklären kann. Vielmehr scheinen verschiedene individuelle und umweltbedingte Faktoren dem Zusammenhang von Cannabiskonsum im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter und späterem Konsum von härteren Drogen zugrunde zu liegen. Für eine vulnerable Minderheit kann der Cannabiskonsum mit einem Konsum von härteren Substanzen zusammenhängen, sodass für diese Zielgruppe spezifische Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen wichtig sind. Dennoch geht der Großteil der Cannabiskonsumierenden nie zu härteren Substanzen wie Kokain oder Heroin über. Übrigens: Reines Heroin ist für den Körper weniger schädlich als Alkohol, wobei eine britischen Studie, in der man zwanzig psychoaktive Substanzen verglich, zu dem Ergebnis kam, dass Alkohol in Bezug auf die Zerstörungskraft für Körper und Gesellschaft die Rangliste deutlich anführt (Schmid & Müller, 2020).

    Der menschliche Körper produziert selbst Stoffe, die den Substanzen im Hanf sehr ähnlich sind (Endocannabinoide), wobei diese eine wichtige Funktion bei der Steuerung der Gehirnentwicklung vor allem in der Pubertät haben. Wird diese Steuerung nämlich von außen durch das im Hanf enthaltene THC oder andere Cannabinoide beeinflusst, kann es zu Störungen dieser Entwicklung kommen. Studien zeigen, dass Cannabis die Gehirnstruktur bei Teenagern verändert und zu einer dauerhaften Minderung des Intelligenzquotienten bzw. bleibenden Schäden im Gehirn von Jugendlichen führen kann. Zu den bekannten Nebenwirkungen von Cannabis gehören ein schlechtes Gedächtnis und eine verminderte Aufmerksamkeit, wobei der langfristige Cannabis-Konsum zu einer Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung im Gehirn führen kann, da besonders das Abspeichern und Verarbeiten neuer Informationen beeinträchtigt wird. Vor allem für Heranwachsende stellt der Konsum von THC eine ernste Gefahr dar, denn junge Gehirne reagieren besonders empfindlich auf die Inhaltsstoffe in Cannabis.  Nach Ansicht der Kinder- und Jugendpsychiaterin Kathrin Sevecke ist der schädliche Einfluss von Cannabis auf das Gehirn Heranwachsender viel größer ist als bisher angenommen, d. h., je früher Jugendliche mit dem Konsum beginnen, desto eher greift das in die sensible Phase ihrer Gehirnreifung ein. Es ist also ein großer Unterschied, ob ein Erwachsener, bei dem das Gehirn ausgereift ist, konsumiert oder ein Adoleszent, bei dem hirnstruktureller Umbau stattfindet, d. h., der Beginn und die Intensität des Konsums sind entscheidend.

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Züchter haben es in den letzten dreißig Jahren geschafft, durch gezielte Kreuzung bestimmter Sorten Cannabispflanzen zu züchten, die neben einem hohen Ertrag auch einen hohen THC- und CBD-Anteil aufweisen. Das Potenzial einer Cannabispflanze, überhaupt THC zu produzieren, ist jedoch in ihrem genetischen Bauplan festgelegt und liegt nach wie vor etwa zwischen 5 und 25 %. Kurosch Yazdi betont in seinem Buch „Die Cannabis-Lüge“, dass in den 70er-Jahren Marihuana nur ein bis zwei Prozent THC“ enthielt, doch in den 80er- und 90er-Jahren erreichten die Züchter, dass zwei bis vier Prozent THC enthalten sind und heute stellen Züchter Cannabis her, das in den USA bis zu 38 Prozent und in der EU 10 bis 15 Prozent THC enthält. Man kann also einen Joint von früher mit einer Marihuana-Zigarette von heute nicht mehr vergleichen. Seit Cannabis in mehreren US-Bundesstaaten legalisiert wurde, hat sich ein regelrechter Green Rush entwickelt. Nach Yazdi sind die Gefahren, die durch den Konsum von Cannabis entstehen, durch den hohen THC-Gehalt sehr vielfältig:
    Sucht: Es besteht definitiv Suchtgefahr, auch wenn man nicht jeden Tag Cannabis konsumiert, denn das THC bleibt über Tage und Wochen im Körper enthalten.
    Schizophrenie: Während des Rauschs verändert sich die Realität, Farben, Musik und Zeitgefühl werden verzerrt. Bei manchen Menschen vergehen diese Symptome wieder, wenn der Rausch vorbei ist, bei anderen jedoch bleiben diese psychotischen Zustände länger erhalten, sodass sich die Psychose chronifizieren kann.
    Leistungsabfall: Wer Cannabis konsumiert, kann sich schlechter konzentrieren und auch die Gedächtnisleistung nimmt ab, was aber nicht nur in der Schule oder beim Studium ein Problem darstellt, sondern auch beim Autofahren, und das noch Tage nach dem Konsum.
    Schäden im Gehirn: Durch regelmäßigen Konsum von Jugend an nimmt der IQ ab, wobei THC bis zum 25. Geburtstag besonders gefährlich ist, denn so lange braucht das Gehirn, um auszureifen. MRT-Untersuchungen haben bewiesen, dass die Gehirnreifung durch Cannabis verzögert und nicht nachgeholt werden kann.
    Schlafstörungen: Wie Gereiztheit, Unruhe und Ängstlichkeit sind auch Schlafstörungen Entzugserscheinungen von Cannabiskonsum, denn das Gehirn verlernt sich selbst zu beruhigen, wenn das zu oft von der Droge erfolgt.

    Siehe dazu im Detail Cannabis (Cannabis sativa, Cannabis indica)


    Linktipp: Mit dem Selbsttest Cannabis Check kann man herauszufinden, wie riskant der Cannabiskonsum ist. Der Test dauert ungefähr 5 bis 10 Minuten und man bekommt eine auf die Angaben zugeschnittene Rückmeldung. Der Test wendet sich dabei an Menschen, die Cannabis vorwiegend zu Freizeitzwecken und nicht aus medizinischen Gründen konsumieren.
    Link: https://www.drugcom.de/tests/selbsttests/cannabis-check/test/


    Cannabinoide als Nahrungsmittelergänzung

    Im Zusammenhang mit der Drogenpflanze Cannabis – oft nur kurz als Hanf bezeichnet -, die vielen bloß als Lieferant von Haschisch und Marihuana bekannt ist, gibt es zahlreiche Irrtümer, zumal aktuell „Hanf“ ganz legal als Tee oder Öl, aber auch in Mehlspeisen und sogar in Kosmetika auftaucht. In Cannabis ist einerseits der Hanf-Wirkstoff Cannabinoid enthalten, andererseits enthält Cannabis Tetrahydrocannabinol, wobei nur letzteres eine berauschende Droge darstellt, die unter das Suchtmittelgesetz fällt. Cannabinoid hat keine berauschende Wirkung und gilt als ein Nahrungsergänzungsmittel, das frei vertrieben werden darf. Diese Hanf enthaltende Produkte sollen beruhigend, entzündungshemmend und schmerzlindernd sein, doch rein medizinisch betrachtet handelt es sich um eine Placebo-Wirkung, da es keine Studien gibt, die die Wirksamkeit nachweisen.

    Damit Cannabinoid-Hanf-Produkte verkauft werden dürfen, muss der Anteil von Tetrahydrocannabinol unter 0,3 Prozent liegen und ist daher unbedenklich, da hier unrealistisch große Mengen konsumiert werden müssten, um eine Berauschung auszulösen. Allerdings sollten vormals Cannabis-Suchtkranken keine solchen Produkte zu sich nehmen, da man damit das Suchtgedächtnis wieder aktivieren könnte.


    Cannabis als Medikament

    Vor mehr als zwei Jahren ist in Deutschland das Gesetz zur Verordnung von medizinischem Cannabis in Kraft getreten, doch da Wirksamkeitsstudien fehlten, gibt es keine spezielle Indikationen bei Cannabisblüten, was Probleme in der ärztlichen Praxis schafft, da die Verordnung von medizinischem Cannabis nicht auf spezielle Indikationen beschränkt worden ist. Vor allem hat die eher unkritische Darstellung des Nutzens der Droge in den Medien dazu geführt, dass es bei Hausärzten, Psychiatern, Neurologen und Schmerzmedizinern einen Andrang von Menschen gibt, die bei nicht schwerwiegenden Erkrankungen oder bei solchen, die anders behandelt werden könnten, teils vehement die Verschreibung von Cannabisblüten fordern. Eine Erhebung an ca. fünftausend Betroffenen zeigte, dass Ärzte in erster Linie Schmerzpatienten mit medizinischem Cannabis behandeln, wobei davon fast eintausend mit Cannabis Behandelte bereits zwölf Jahre oder länger an Schmerzen leiden, bei gut 700 Schmerzpatienten war die Symptomatik vier bis sechs Jahre präsent.
    Quelle: https://www.aerzteblatt.de/ (19-05-24)

    Eine klinische Studie der Washington State University konnte 2024 nachweisen, dass Cannabigerol (CBG) Angstgefühle effektiv reduziert, ohne dabei einen Rauschzustand zu verursachen. Die von Carrie Cuttler geleitete Forschung deutet zudem auf mögliche Verbesserungen des Gedächtnisses hin. Im Rahmen der Studie wurden 34 gesunden Cannabis-Nutzern in zwei separaten Zoom-Sitzungen entweder 20 mg aus Hanf gewonnenes CBG oder ein Placebo verabreicht. Die Resultate demonstrierten eine signifikante Reduktion von Angstgefühlen innerhalb von 20, 45 und 60 Minuten nach der Einnahme von CBG im Vergleich zum Placebo. Erstaunlicherweise zeigte sich zudem eine Verbesserung der Merkfähigkeit der Probanden für eine Wortliste nach der Einnahme von CBG im Vergleich zum Placebo. Es wird auch darauf hingewiesen, dass keine Beeinträchtigungen der Kognition oder Motorik sowie andere unerwünschte Effekte, die typischerweise mit THC assoziiert werden, beobachtet wurden. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit früheren Daten, welche aufzeigten, dass CBG von zahlreichen Konsumenten zur Reduktion von Angstgefühlen eingesetzt wird und gegenüber konventionellen Pharmaka präferiert wird. Die Studie liefert somit wesentliche erste klinische Erkenntnisse über die potenziellen therapeutischen Eigenschaften von CBG bei der Behandlung von Angstzuständen, ohne die typischen Nebenwirkungen von Cannabis zu verursachen.


    Gesetzliche Regelungen in einzelnen Ländern (Stand Ende 2018)

    Österreich: Der Besitz von Samen und nicht THC-hältigen Blättern der zur Gattung Cannabis Sativa gehörenden Pflanzen ist nicht verboten. Strafbar ist nur der Anbau der Cannabispflanze mit dem Vorsatz, durch die Trennung der Cannabisblüten und des Cannabisharzes Suchtgift zu gewinnen, während der Anbau zur Herstellung von Textilien, Kosmetika, Papier, Baumaterialien, Lebensmittel nicht strafbar ist, unabhängig von der Höhe des THC-Gehalts der Pflanzen. Aber der Besitz auch geringster Mengen wie die Tagesdosis für den Eigenverbrauch sind verboten. Der Konsum von Cannabis ist im Gesetz nicht ausdrücklich unter Strafe gestellt.

    Schweiz: Produkte aus Hanfpflanzen, die sehr wenig Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten (weniger als ein Prozent), können legal verkauft und erworben werden. Der private Anbau von Hanf ist nur zulässig, wenn es sich um eine Sorte ohne berauschende Wirkung handelt. Ansonsten ist Cannabis als
    verbotenes Betäubungsmittel eingestuft. Erwachsene werden beim Konsum mit einer Ordnungsstrafe von 100 Franken bestraft. Der Besitz bis zehn Gramm ist nicht strafbar.

    Kanada: Erwachsene dürfen künftig bis zu dreißig Gramm Marihuana oder eine entsprechende Menge eines anderen Cannabisproduktes mit sich tragen und mit anderen teilen. Essbare Produkte können wegen eines komplizierten Lebensmittelrechts nicht sofort auf den Markt kommen. Verkauft wird Cannabis je nach Bundesstaat in privat oder staatlich betriebenen Läden, in Alkoholhandlungen oder über das Internet. Werbung ist begrenzt. Jeder Haushalt darf bis zu vier Hanfpflanzen anbauen.

    Uruguay: Erwachsene dürfen entweder bis zu sechs Hanfpflanzen anbauen oder sich in einer Apotheke oder einem Cannabisclub registrieren, wo sie begrenzte Mengen der Droge erwerben können. Werbung ist verboten. Der Staat hat die Kontrolle über Anbau, Preis und Qualität des Stoffes.

    USA: Auf Bundesebene ist Cannabis verboten und als Droge der höchsten Gefährdungsklasse eingestuft und steht auf einer Stufe mit Heroin oder LSD. 2012 legalisierten Colorado und Washington Cannabis dennoch als Freizeitdroge, danach folgten Alaska, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Oregon und Vermont. Die Regelungen unterscheiden sich von Staat zu Staat, 13 weitere Staaten haben den Besitz kleinerer Mengen entkriminalisiert.

    Niederlande: Cannabis ist illegal. Allerdings betreibt das Land eine Toleranzpolitik, die den Betrieb von Coffeeshops ermöglicht, in denen unter Auflagen bis zu fünf Gramm Cannabis pro Person und Tag verkauft werden können. Außerhalb dieser Einrichtungen werden Besitzer kleinerer Mengen Cannabis nicht bestraft.


    Linktipp: Leafly.de ist ein Onlineportal, das über den Umgang und Einsatz von Cannabis als Medizin informiert, wobei sowohl Patienten, Angehörige, Ärzte, Apotheker und medizinisches Fachpersonal in eigenen Wissensbereichen fundierte und hilfreiche Informationen über den Umgang und Einsatz von medizinischem Cannabis finden. Es finden sich auf dieser Seite auch Fragen und Antworten rund um die Rechtslage und das neue Gesetz in Deutschland, das den Einsatz von cannabinoiden Rezepturarzneimitteln regelt. Eine Wissensdatenbank mit nützlichen Informationen rund um die Anatomie der Pflanze, einem umfangreichen Cannabislexikon und diverse Suchfilter zu Krankheiten und Symptomen stehen im Bereich Cannabiswissen zur Verfügung. Das Bildungsangebot wird ergänzt durch aktuelle Nachrichten und Ergebnisse aus der Cannabisforschung weltweit. Leafly.de ist die deutsche Variante von Leafly.com, die seit einigen Jahren über einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis informiert.


    Gesundheitliche Auswirkungen von Cannabinoiden

    Da die Auswirkungen von Cannabinoiden auf die Gesundheit bereits in zahlreichen Studien untersucht wurden, haben Solmi et al. (2023) Metaanalysen zum Thema Cannabis und Gesundheit ausgewertet, die zwischen 2002 und 2022 veröffentlicht wurden. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Cannabinoiden und dem Risiko für Psychosen in der Allgemeinbevölkerung, insbesondere bei Jugendlichen und Menschen mit psychotischen Störungen. Insgesamt wurde ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und allgemeinen psychiatrischen Symptomen wie Depression und Manie festgestellt, wobei auch negative Auswirkungen auf das Gedächtnis und das verbale und visuelle Erinnerungsvermögen nachgewiesen wurden. Personen, die zu psychischen Störungen neigen oder bereits darunter leiden, sollten daher auf den Konsum von Cannabis verzichten. Auch besteht ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum während der Schwangerschaft und dem Risiko eines niedrigen Geburtsgewichts des Kindes, so dass auch Schwangere auf Cannabis verzichten sollten. Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Verkehrsunfällen finden sich ebenfalls in einigen Studien. Cannabidiol reduziert Anfälle bei bestimmten Formen von Epilepsie, und Cannabisarzneimittel helfen bei Schmerzen, Muskelsteifheit, Multipler Sklerose und entzündlichen Darmerkrankungen.

    Literatur

    Francesca M. Filbey, Sina Aslan, Vince D. Calhoun, Jeffrey S. Spence, Eswar Damarajuc, Arvind Caprihan, & Judith Segall (2014). Long-term effects of marijuana use on the brain. www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.14.
    Schmid, Otto & Müller, Thomas (Hrsg.) (2020). Die Sucht-Enzyklopädie. Pabst.
    http://derstandard.at/2000044840503/Suchtkranke-Teenager-Uebermaechtiger-Wunsch-zu-konsumieren (16-09-22)
    Solmi, Marco, De Toffol, Marco, Kim, Jong Yeob, Choi, Min Je, Stubbs, Brendon, Thompson, Trevor, Firth, Joseph, Miola, Alessandro, Croatto, Giovanni, Baggio, Francesca, Michelon, Silvia, Ballan, Luca, Gerdle, Björn, Monaco, Francesco, Simonato, Pierluigi, Scocco, Paolo, Ricca, Valdo, Castellini, Giovanni, Fornaro, Michele, Murru, Andrea, Vieta, Eduard, Fusar-Poli, Paolo, Barbui, Corrado, Ioannidis, John P A, Carvalho, Andrè F, Radua, Joaquim, Correll, Christoph U, Cortese, Samuele, Murray, Robin M, Castle, David, Shin, Jae Il & Dragioti, Elena (2023). Balancing risks and benefits of cannabis use: umbrella review of meta-analyses of randomised controlled trials and observational studies. BMJ, doi:10.1136/bmj-2022-072348.
    Stangl, W. (2023, 3. September). Gesundheitliche Auswirkungen von Cannabinoiden. arbeitsblätter news.
    https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/gesundheitliche-auswirkungen-von-cannabinoiden


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    Ein Gedanke zu „Cannabinoide“

    1. Wie einen Entzug von Cannabis durchführen

      Es gibt Empfehlungen für Cannabis-Konsumenten, die kognitive Auswirkungen von Cannabis feststellen, um einen Entzug durchzuführen, denn bei einigen Menschen, die langfristig Cannabis konsumieren, kommt es zu Hirnnebel, verminderter Motivation, Lernschwierigkeiten oder Aufmerksamkeitsproblemen. Diese Symptome sind in der Regel reversibel, obwohl der Konsum von Produkten mit höherem THC-Gehalt das Risiko der Entwicklung kognitiver Symptome erhöhen kann.

      • Versuchen Sie einen langsamen Entzug. Verringern Sie allmählich die Stärke (den THC-Gehalt) des von Ihnen konsumierten Cannabis oder die Häufigkeit des Konsums über mehrere Wochen, insbesondere wenn Sie in der Vergangenheit bereits einen Cannabisentzug erlitten haben.
      • Arbeiten Sie mit Ihrem Arzt zusammen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt offen über Ihre kognitiven Symptome, da auch andere medizinische oder psychiatrische Faktoren eine Rolle spielen können. Ihr Arzt kann Ihnen auch dabei helfen, einen Cannabisentzug sicher und möglicherweise angenehmer zu gestalten, indem er andere unterstützende Mittel einsetzt.
      • Geben Sie der Sache Zeit. Es kann bis zu einem Monat dauern, bis Sie nach der Reduzierung Ihrer Dosis Verbesserungen feststellen, da Cannabis zwei bis vier Wochen im Körper verbleiben kann.
      • Versuchen Sie eine objektive kognitive Überwachung. Die Verwendung einer App oder eines objektiven Tests wie des Mini-Mental-Status-Tests zur Überwachung Ihrer Gehirnfunktion kann genauer sein als die Selbstbeobachtung. Ihr psychiatrischer Betreuer kann Sie möglicherweise bei der Durchführung von intermittierenden kognitiven Tests unterstützen.
      • Ziehen Sie alternative Strategien in Betracht. Die Gehirnfunktion ist nicht statisch, wie die Augenfarbe oder die Anzahl der Zehen an unseren Füßen. Aerobic und Achtsamkeitstraining, Meditation und Psychotherapie können die kognitiven Fähigkeiten langfristig verbessern.

      Quelle: https:// www. bundespresseportal.de/kognitive-auswirkungen-von-langfristigem-cannabiskonsum/ (22-06-16)

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