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Sublimierung

    Als Sublimierung oder Sublimation bezeichnet man in der Psychoanalyse jene Verschiebungen, bei denen die zur Verfügung stehende psychosexuelle Energie von nicht gestatteten Triebwünschen  abgezogen und in sozial erwünschte Bereiche gelenkt wird, etwa sexuelle Wünsche in künstlerisches Schaffen. Sublimierung ist ein Abwehrmechanismus, der es ermöglicht, dass primitive, sozial nicht akzeptierte Formen der Befriedigung von Bedürfnissen in sozial akzeptable umgewandelt und somit neutralisiert werden. Es werden dabei Es-Impulse von einem vom Über-Ich nicht akzeptierten Ziel auf ein sozial akzeptiertes Ziel umgelenkt.

    Sublimierung ist nach Wintersteller (2018) übrigens einer jener Begriffe, der zum Standardvokabular psychoanalytischer Analysen gehören, denn in Supervisionen und Intervisionen wird häufig davon gesprochen, dieser oder jener Klient habe eine hohe oder geringe Fähigkeit zur Sublimierung, wobei man von scheiternden und gelingenden Sublimierungen hört oder davon, dass die Sublimierung einer erotischen Übertragung geglückt sei. Die konkreten Vorstellungen darüber, was als Sublimierung zu bezeichnen wäre, reichen dabei vom Schaffen zeitloser Kunstwerke bis hin zum minutiösen Zusammentragen und Anlegen einer Briefmarkensammlung.

    Bei Sigmund Freud ist die theoretische Ausarbeitung des Begriffes letztendlich fragmentarisch geblieben. Nach Freud ist Sublimierung allerdings die Grundlage für die Entwicklung jeglicher Kultur, denn so wird aus dem kindlichen Spiel mit Matsch oder Kot das kreative Gestalten des Erwachsenen.

    Literatur

    Wintersteller, G. (2018). Sublimierung, ein prekärer BegriffÜberlegungen zw. Metapsychologie und Lebenskunst. Vortrag im SAP am 13.11.2017.
    WWW: https://sap.or.at/wp-content/uploads/2018/04/Wintersteller_Zeitung_Nr.33.pdf (18-05-11)


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