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Suggestopädie

    Suggestopädie, Superlearning bzw. suggestopädische Lernverfahren versuchen die Optimierung des Lernens durch „Lernen im Alpha-Zustand“, wodurch man schneller lernen und besser behalten soll, und zusätzlich soll eine „ganzheitliche Entfaltung der Person des Lernenden“ möglich sein. Unter den beiden Begriffen „Suggestopädie“ und „Superlearning“ sind vergleichbare Ansätze zu verstehen, die beide durch die Bereitstellung von visuellen, kinästhetischen und auditiven Reizen den Lernvorgang aufzubereiten versuchen. Ziele sind dabei das Wecken der Lernfreude, die Steigerung der Effektivität, das Fördern der mentalen und psychischen Gesundheit und die Erhöhung der Gedächtniskapazität.

    Im Laufe der Sozialisation und individuellen Lerngeschichte erwerben Menschen Vorstellungen über ihre eigenen Potenziale und Möglichkeiten, aber häufig sind diese einschränkender Natur (Lernbarrieren, Desuggestionen) wie „Ich konnte noch nie Fremdsprachen lernen“ oder „Das ist einfach nichts für mich“. Die Suggestopädie will Menschen dabei auch helfen, solche negativen Voreinstellungen dem Lernen gegenüber zu überwinden.

    Suggestopädie will Lernenden ein vielfältiges Angebot machen, das ihnen Wahlmöglichkeiten für das Lernen eröffnet und so hilft, das gesamte Lernpotenzial auszuschöpfen. Allerdings ist nicht jeder Mensch mit jedem Vorschlag zu erreichen, daher sollte es das Bestreben von Lehrenden sein, „jedem das Seine“ oder „für jeden etwas“ anzubieten (Prinzip der Vielfalt).

    Grundlage für die Veränderung von Lernenden und Lernen durch diese als „revolutionär“ angepriesene Lernmethode sind bewusster Einsatz von Autorität und Vertrauen in der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die Anwendung suggestiver Methoden, das Schaffen von Erfolgszuversicht, Entspannungsübungen und entspannte Lernatmosphäre und der Einsatz von Musik.

    Die von Lozarow, dem Erfinder der Suggestopädie, versprochenen „außerordentlichen“ Ergebnisse lassen sich empirisch nur zum Teil belegen, doch ist Suggestopädie für bestimmte Anwendungsgebiete wie Intensiv-Sprachkurse mit den Schwerpunkten Sprechtraining und Hörverstehen eine angemessene und zudem sehr motivierende Methode. Losanov ging von der Annahme aus, dass Menschen über ein enormes natürliches Lernpotenzial verfügen.

    Diese Methode findet sich auch manchmal unter dem Begriff Meditationslernen oder Meditations-Lernmethode, wobei das als Methode bschrieben wird, einen meditativen Zustand zu erreichen und das Gehirn dabei in einen Alpha-Wellen-Zustand zu versetzen. Die Funktion wird dann so beschrieben: „Legen Sie sich für die Lernmeditation bequem hin. Decken Sie sich so warm ein, wie Sie dies für einen Mittagsschlaf tun würden. Im Hintergrund können Sie ruhige Musik laufen lassen, wie z.B. Meditationsmusik oder akustische Chill-Out-Musik. Sie können die Musik über Ihre Stereoanlage abspielen, während Sie die Lerneinheiten mit den Vokabeln über die Kopfhörer Ihres MP3-Players anhören.“


    Siehe dazu Low-Fidelity-Musik beim Lernen?

    Lofi- oder Lo-Fi-Musik ist die Bezeichnung für Low-Fidelity-Musik, die dumpf klingt, manchmal zischt und knistert. Lofi Musik, oder auch Lo-Fi Beats, sind Lieder ohne Text, die beim Lernen nebenbei laufen können, Lofi Musik lenkt nicht ab und trotzdem ist es nicht still, nach Ansicht mancher, der perfekte Klang zum Lernen!

    Suggestopädie war die ursprüngliche Bezeichnung einer angeblich revolutionierenden Lernmethode vor allem für den Fremdsprachenunterricht und wurde von dem bulgarischen Psychiater und Gedächtnisforscher Georgi Lozanov (1971) entwickelt. Fundament seiner Forschungen waren seine Erfahrungen mit Hypnose und Suggestion in der Psychotherapie und Untersuchungen zu fernöstlichen Entspannungstechniken, wie sie Yogis benützen. Suggestopädie ist daher eine Lehr- und Lernmethode, die auf Basis unbewusster Prozesse Einfluss auf wesentliche Wirkfaktoren des Lernens nehmen möchte. In seinem 1971 erschienenen Buch „Suggestologica“ postuliert Lozanov, der Mensch schöpfe nur 4-20% der Leistungsfähigkeit seines Gehirns aus, während durch den suggestopädischen Ansatz auch die restlichen 96-80% genützt werden könnten. Lozanov definiert Suggestion als konstanten, kommunikativen Faktor, der es ermöglicht, durch parabewusste Informationsübertragung die mentalen Reserven der Lernerpersönlichkeit für den Lernprozess zugänglich zu machen. Diese Behauptung gehört übrigens zu den Neuromythen, denn das gesamte Gehirn ist aktiv, wenn Menschen denken.

    Linktipp: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/LernstileSuperlearning.shtml,

     


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