Der Begriff Public Relations (PR) bedeutet wörtlich „Beziehungen zur Öffentlichkeit“, und wurde erstmals 1882 in einem Jahresbericht der Association of American Railroads verwendet, in dem betont wurde, dass man auf eine bessere Beziehung zur Öffentlichkeit – eben public relations – achten müsse (Ewen, 1996).
Obwohl der Ausdruck bereits existierte, wurde er erst im frühen 20. Jahrhundert systematisch im Kontext öffentlicher Kommunikation genutzt. Eine zentrale Figur in der frühen Entwicklung der PR war Edward Bernays (1891–1995), ein Neffe Sigmund Freuds. Bernays gilt als einer der Begründer der modernen Public Relations und trug entscheidend zur theoretischen Fundierung des Berufs bei. In seinem einflussreichen Werk Crystallizing Public Opinion (1923) beschrieb er PR als bewusst gelenkte Kommunikation, die das Denken und Verhalten der Öffentlichkeit formen kann. Er sah PR als eine Form sozialer Steuerung, bei der wissenschaftliche Methoden und psychologisches Wissen – insbesondere aus der Psychoanalyse – genutzt werden, um öffentliche Meinungen zu beeinflussen (Bernays, 1923). Damit machte Bernays PR zu einem strategischen Instrument gesellschaftlicher Einflussnahme.
Auch Ivy Lee war eine wichtige Figur in der Frühphase der PR, insbesondere durch seine „Declaration of Principles“ von 1906, die Transparenz und Wahrhaftigkeit im Umgang mit der Öffentlichkeit betonte, doch war es Bernays, der den Begriff Public Relations nicht nur popularisierte, sondern auch professionalisierte. Seine Arbeiten trugen maßgeblich dazu bei, PR als eigenständiges Berufsfeld und akademisches Thema zu etablieren. Ivy Lee war ein ehemaliger Journalist und arbeitete ab 1906 als Berater für Unternehmen, etwa für die Rockefeller-Familie. Sein Standpunkt war, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Wahrheit habe – ein früher Versuch, PR ethisch zu legitimieren.
Literatur
Bernays, E. L. (1923). Crystallizing Public Opinion. New York: Boni & Liveright.
Ewen, S. (1996). PR! A Social History of Spin. New York: Basic Books.