In der Psychologie bezieht sich der Begriff Hyperismus auf einen Zustand der übermäßigen Erregung und Übertreibung, der verschiedene psychische Funktionen beeinflusst und sich in einer „übererregten Gesellschaft“ manifestieren kan. Es handelt sich um ein Phänomen, bei dem eine Tendenz zur Exzessivität in Emotionen, Moralvorstellungen, Bewertungen und Verhaltensweisen zunimmt, insbesondere verstärkt durch die Interaktionen in sozialen Netzwerken. Dieses Phänomen wird oft im Kontext der digitalen Welt und sozialer Netzwerke diskutiert. Das Prinzip der Wirksamkeit lebhafter, emotionaler Reize begünstigt diese Entwicklung, da Aufgeregtheit oft einen größeren Einfluss hat als Rationalität.
Der „Hyperismus“ wird als ein sich schleichend entwickelnder Gewöhnungs- und Anpassungseffekt beschrieben, bei dem die digitale Welt als „Biotop“ dient, das Hyper-Emotionalität, Hyper-Moral und Hyper-Aktivität fördert. Dies kann dazu führen, dass Menschen in einem Zustand starker Erregung das Verhalten anderer nachahmen und in der anonymen digitalen Welt übertreiben, was zu sich aufschaukelnden Übersteigerungen führen kann.
Literatur
Klein, M. (2021, 4. Februar). Die übererregte Gesellschaft – die digitale Welt als Biotop des Hyperismus. Addiction.de
WWW: https://www.addiction.de/hyperismus/