Der Begriff „Sliding vs. Deciding“ stammt aus der Beziehungsforschung und beschreibt zwei unterschiedliche Arten, wie Menschen Entscheidungen in romantischen Beziehungen treffen. „Sliding“ bezeichnet dabei das unbewusste oder beiläufige Hineingleiten in wichtige Beziehungsschritte – etwa das Zusammenziehen oder Heiraten – ohne diese zuvor kritisch zu reflektieren. Im Gegensatz dazu steht „Deciding“, das bewusste und reflektierte Treffen solcher Entscheidungen, bei dem die individuellen Werte, Ziele und Konsequenzen berücksichtigt werden.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die bewusste Entscheidungen im Sinne von „Deciding“ treffen, tendenziell stabilere und zufriedenstellendere Beziehungen führen als jene, die in wichtige Veränderungen „hineingleiten“ (Stanley, Rhoades & Markman, 2006). Dieses Konzept wird vor allem im Kontext der Prävention von Beziehungsproblemen und in der Paartherapie eingesetzt, da es verdeutlicht, wie wichtig es ist, Lebensentscheidungen aktiv zu gestalten anstatt sie dem Zufall oder äußeren Umständen zu überlassen.
Literatur
Stanley, S. M., Rhoades, G. K., & Markman, H. J. (2006). Sliding vs. deciding: Inertia and the premarital cohabitation effect. Family Relations, 55, 499–509.