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Cybermobbing

    Durch Internet und Handy erhält das normale Mobbing ganz neue Dimensionen, denn immer mehr Schüler sind Opfer von Cybermobbing, wobei die Täter entweder naiv sind, weil sie nicht wissen, welche Tragweite dieses Mobbing hat, oder sie sind schlicht böswillig. Wurden früher Kinder via SMS oder am Telefon beschimpft, so geschieht dies nun in Facebook, wodurch sich solche Angriffe viel schneller verbreiten. Cybermobbing ist fast immer ein Teil von anderen Mobbingformen, wobei nach Studien drei Prozent der Mädchen und acht Prozent der Burschen schon Täter gewesen sind, während sieben Prozent der Jugendlichen bereits Opfer waren.
    Cybermobbing findet aktuell häufig in sozialen Netzwerken wie Facebook statt, wobei im Namen eines anderen eine Seite eingerichtet wird, manipulierte Fotos veröffentlicht und Beschimpfungen ausgesprochen werden, wodurch Mobbing eine neue Qualität erhält. Dabei muss man berücksichtigen, dass das Durchschnittsalter eines Jugendlichen bei der Erstanmeldung in einem sozialen Netzwerk wie Facebook nur 12,7 Jahre beträgt, d. h.,  Täter und Opfer sind also nicht nur 16- oder 17-Jährige und die Nutzung und Gefährdung beginnt schon sehr viel früher.

    Man unterscheidet dabei zwischen Blaming (Beschimpfungen), Gossiping (Verbreitung von Gerüchten), der Übernahme einer anderen Identität, falsche Bestellungen etwa bei Amazon, dem Weiterleiten vertraulicher Informationen und Kontaktanbahnungsversuche in sozialen Netzwerken, in denen etwa die Naivität junger Mädchen ausgenutzt wird. Die Täter empfinden Cybermobbing oft als Scherz, doch für die Opfer kann  es zu schweren Traumatisierungen und Depressionen kommen bis hin zu Suizid. Siehe dazu im Detail Cybermobbing.

    Da Cybermobbing vor allem außerhalb der Schulzeit stattfindet, hat es auch einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Schule und auch auf die Lernleistung. Betts, Spenser & Gardner (2017) untersuchten den Zusammenhang zwischen Cybermobbing und der Einstellung zu Schule und Lernen bei SchülerInnen im Alter von elf bis fünfzehn Jahren mittels Fragebögen. In diesen wurde erhoben, inwiefern die SchülerInnen in den vergangenen drei Monaten Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht hätten, also ob sie bedrohliche, demütigende oder beleidigende Kommentare oder Nachrichten erhalten hatten oder ob kompromittierende Fotos oder Videos von ihnen in Umlauf gebracht worden waren. Auch wurde erfasst, inwiefern die SchülerInnen selbst Täter im Zusammenhang mit Cybermobbing waren. Es zeigte sich, dass vor allem Mädchen, die von Cybermobbing auf einem besonders hohen Niveau berichteten, sich unter den MitschülerInnen am wenigsten akzeptiert fühlten, wobei dies nicht nur für die Opfer galt, sondern auch für die Täterinnen bzw. für Mädchen, die beides erlebt hatten. Die geringere wahrgenommene Akzeptanz unter den MitschülerInnen war dabei auch ein guter Prädiktor für eine negativere Einstellung gegenüber Schule und Lernen. Bei männlichen Schülern fand sich dieser Zusammenhang jedoch nur dann, wenn diese selbst bereits Täter oder Opfer von Cybermobbing gewesen waren.

    Google-Bombing

    Eine Form des Mobbing ist die Google-Bombe, also die Manipulation des Google-Suchergebnisses für die Webseite einer bestimmten Person durch massenhaftes Setzen von Links mit einem beleidigenden Ankertext, wobei durch Google-Bombing Internetseiten meist prominenter Personen gezielt mit diffamierenden Schlagworten in Verbindung gebracht werden. Das funktioniert deshalb, da Google Seiten nicht nur nach ihrem eigenen Inhalt bewertet, sondern auch nach dem Text des Links, mit dem andere Seiten auf diese Seite verweisen. Das Suchergebnis enthält somit nicht nur Seiten, die den gesuchten Text enthalten, sondern auch Seiten, auf die diese Links verweisen. Wenn etwa viele Seiten einen Link mit dem Text Versager auf die Webseite des Bundeskanzlers setzen, dann wird bei einer Google-Suche nach dem Wort Versager auch die Biografie des Bundeskanzlers gefunden, obwohl das Wort auf dieser Seite überhaupt nicht erscheint. Populär wurden die Google-Bomben 2003, als Gegner des amerikanischen Präsidenten George W. Bush sich absprachen und auf ihren Webseiten und Weblogs Links auf einen offiziellen biografischen Text über Bush setzten, jedes Mal verbunden mit den Worten miserable failure. Die Google-Suche listete wenig später Bushs Seite als Top-Hit für diese Suchbegriffe. Allerdings hat Google mit einer Änderung des Suchalgorithmus diese Möglichkeit des Google-Bombings weitgehend entschärft, doch gelingt diese Form des virtuellen Mobbing dennoch immer wieder.

    Siehe auch Cyberbullying.

    Literatur

    Betts, L.R., Spenser, K.A. & Gardner, S.E. (2017). Adolescents’ Involvement in Cyber Bullying and Perceptions of School: The Importance of Perceived Peer Acceptance for Female Adolescents. Sex Roles, 76, 1–11.


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