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Hoffnung

    Die Hoffnung ist die Schwester der Dummheit.
    Robert Seethaler: Das Café ohne Namen

    Hoffnung spielt insofern eine wichtige Rolle in der Psychologie, da sie das menschliche Verhalten, die Emotionen und die psychische Gesundheit beeinflusst. Dabei wird Hoffnung als positives Gefühl oder Erwartung auf zukünftigen Erfolg oder positive Veränderungen definiert, der die Motivation und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten steigern kann. Aus der Sicht der Psychologie ist Hoffnung also eine positive Erwartungsemotion, die mit Zuversicht, Selbstvertrauen, Zutrauen zur Zielsetzung, optimistische Spannung, Zukunftssehnsucht verbunden ist. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Hoffnung eines Menschen beeinflussen können, im Wesentliches sind es persönliche Erfahrungen, kulturelle Normen und die aktuelle Lebenssituation, wobei Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen leben, oft mit einer geringeren Hoffnung konfrontiert sind.

    Untersuchungen haben gezeigt, dass Hoffnung einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit haben kann, denn Menschen mit einem hohen Ausmaß an Hoffnung haben tendenziell weniger Angst und Depressionen, da sie besser mit belastenden Situationen umgehen können. Hoffnung ist darüber hinaus ein Bewältigungsmechanismus, der es Menschen ermöglicht, schwierige Lebenssituationen zu meistern, denn Hoffnung ermöglicht es, sich auf positive Ergebnisse zu konzentrieren und Lösungen zu suchen, anstatt sich auf negative Aspekte zu fixieren. Hoffnung kann auch die Leistung in verschiedenen Lebensbereichen, wie Bildung, Beruf und Sport, steigern, denn Menschen mit großer Hoffnung setzen sich ehrgeizige Ziele und arbeiten hart daran, diese auch zu erreichen.

    Die Psychologie hat darüber hinaus Strategien entwickelt, um die Hoffnung bei Menschen zu fördern, die sie benötigen, etwa in Form von therapeutischen Interventionen, Coaching oder pädagogischen Programmen, um die Hoffnung als Ressource zur Bewältigung von Herausforderungen zu stärken. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten, die Hoffnung zu stärken, dazu gehören etwa positive Gedanken und Einstellungen entwickeln, sich auf die eigenen Stärken und Ressourcen konzentrieren, sich Ziele setzen und sich für deren Erreichung einsetzen, in Kontakt mit anderen Menschen treten.

    In der Psychologie wird Hoffnung häufig in Verbindung mit der Positiven Psychologie untersucht, die sich mit den positiven Aspekten des menschlichen Lebens, wie Glück, Wohlbefinden und Sinnfindung beschäftigt. Hoffnung wird in diesem Zusammenhang als eine wichtige Ressource für ein erfülltes Leben angesehen.

    Der Psychologe Snyder entwickelte eine Hoffnungstheorie, die besagt, dass Hoffnung aus zwei Hauptkomponenten besteht: der Entschlossenheit, sich auf ein Ziel zuzubewegen (agency) und der Erwartung, dass man Wege findet, dieses Ziel auch zu erreichen (pathways). Aufbauend auf diesen beiden Komponenten entwickelte Snyder verschiedene Varianten der Hope Scale (Hoffnungsskala), um die individuelle Ausprägung der Hoffnung bei Personen zu messen. Ein Item zur Erfassung der Komponente agency lautet etwa „I energetically pursue my goals“, ein Item für die Erfassung der Komponente pathways „There are lots of ways around any problem“. Snyder nimmt an, dass hoffnungsvolle Menschen ihr Ziel stärker fokussieren, denn sie lassen sich weniger schnell entmutigen und suchen nach alternativen Wegen, wenn sie auf Hindernisse treffen. Hoffnungslose Personen hingegen verfangen sich eher in zielhemmenden Gedanken, tun sich schwer damit, neue Lösungswege zu generieren, und geben dementsprechend schneller auf. So konnte Snyder u. a. zeigen, dass Studierende, bei denen die Hoffnung stärker ausgeprägt ist, bessere Notendurchschnitte erzielen und ihr Studium häufiger mit Erfolg beenden.

    Anmerkung: Die Wortwurzel von hoffen ist vermutlich verwandt mit hüpfen, d. h., vor Erwartung)aufgeregt umherhüpfen bzw. in Erwartung hüpfen (hoppen). Allerdings ist diese Anknüpfung an diese Formen insofern fraglich, da diese die Deutung ‘vor Erwartung aufspringen’ voraussetzt. Übrigens gibt es den Begriff verhoffen heute noch in der Jägersprache im Sinne von ‘stehenbleiben, um zu sichern, sich unruhig umsehen, stutzig werden’.

    Literatur

    Snyder, C. R., Shorey, H. S., Cheavens, J., Pulvers, K. M., Adams, V. H. III, & Wiklund, C. (2002). Hope and academic success in college. Journal of Educational Psychology, 94, 820–826.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hoffnung (17-11-17)


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