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Rape Freeze

    Rape Freeze – Vergewaltigungsstarre – ist eine spezifische Form der Schockstarre, in die Opfer von sexueller Gewalt oft verfallen. Nach einer neueren Untersuchung berichten fast drei viertel aller Frauen, die eine Notaufnahme nach sexueller Gewalt aufsuchen, von Rape Freeze. Menschen reagieren grundsätzlich sehr unterschiedlich auf Bedrohung, je nachdem wie stark die Bedrohung ist und ob sie in diesem Augenblick eine Chance sehen, aus der akuten Situation zu fliehen. Wenn sich Menschen bedroht fühlen, reagiert in ihrem Gehirn zuerst das Areal, das die emotionale Reaktionen steuert, also die Amygdala, die dann ein Signal an den motorischen Teil des Gehirns weitergibt, der mit den Muskeln kommuniziert (Angstschaltkreis). Dabei kann es sein, dass eine Kampf- oder Fluchtreaktion ausgelöst wird, doch vor allem wenn sich ein Mensch in die Enge gedrängt fühlt, meldet das Gehirn manchmal, dass der beste Weg zum Überleben ist, sich ganz still zu verhalten. Bei einer solchen tonischer Unbeweglichkeit ist der Körper buchstäblich durch die Angst gelähmt, unfähig, sich zu bewegen, zu sprechen oder zu schreien, d. h., der Körper wird starr, die Hände werden taub. Diese Reaktion zeigen übrigens nicht nur Opfer während einer Vergewaltigung sondern findet sich auch bei Piloten, die während eines Fluges mit bedrohlichen Notfällen konfrontiert sind.

    Literatur

    Dhawan, Ebani & Haggard, Patrick (2023). Neuroscience evidence counters a rape myth. Nature Human Behaviour, 7, 835-838.


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