Zum Inhalt springen

Peer-Learning

    Unter Peer-Learning versteht man Formen des kooperativen Lernens, die den Wert der Interaktion sichtbar machen und sich positiv auf die Lernergebnisse auswirken, wobei Peer-Learning aus dem Einfluss, den die Peer-Groups bzw. die Peers auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben, ein pädagogisches Konzept macht. Durch den Aufbau unterstützender Beziehungen zwischen den Schülern und Schülerinnen wird die Aneignung überfachlicher personaler und sozialer Kompetenzen gefördert, deren Vermittlung zu den Kernaufgaben von Schule zählt.

    Der Begriff Peer-Learning bezeichnet somit das kooperative Lernen durch den Austausch mit in etwa Gleichaltrigen, denn diese Peers haben große Bedeutung in Bezug auf Werte, Identität, Lebensorientierung, Zukunftsperspektiven und Bewältigung von Problemen.

    Peer-Learning hat im Schulalltag von Kindern und Jugendlichen besondere Bedeutung, wobei Heranwachsende die Probleme kennen, in denen sich Gleichaltrige befinden können und dadurch glaubwürdige Vorbilder sein können. Sie haben meisten auch mehr zeitliche Ressourcen als Erwachsene und können daher als Multiplikatoren für soziale Lernprozesse dienen. Die Peers treten für die Interessen ihrer Altersgruppe ein und erfahren, dass ihr Handeln Wirkung hat, sie übernehmen Verantwortung und erfahren Bestätigung durch Erfolge. Das alles hilft ihnen, Verletzungen aus der eigenen Sozialisation zu überwinden.

    Peer-Learning als Überbegriff steht aus der Sicht der Erziehungswissenschaft für ein pädagogisches Gesamtkonzept und bietet Antworten auf viele der aktuellen pädagogischen Herausforderungen. Coaches begleiten Peers bei der Erweiterung ihrer Kompetenzen und eröffnen Räume für Erfahrung sowie Verantwortung, wobei Peers zudem aktive Gestalter ihres Schul – und Lebensraumes werden und daher einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines wertschätzenden und konstruktiven Schulklimas leisten. An Österreichs Schulen gibt es aktuell viele verschiedene Modelle kooperativen Lernens, etwa doe „Peer-Mediation“, „Buddysysteme“, „Pausen-Peers“, „Lese-Peers“, „Bus-Peers“, „Öko-Peers“, usw.

    In Organisationen und Unternehmen bedeutet Peer Learning das Lernen auf Augenhöhe, die Mitarbeitenden eines Unternehmens lernen also voneinander. Peer Learning ermöglicht damit kontinuierliche und kostengünstige Weiterbildung für das ganze Team.

    Siehe auch Peer Tutoring.

    Informationen zum Lernen in Gruppen.


    Wenn in Gruppen gelernt wird, geht es nicht einfach darum, mit anderen zusammen ein „Produkt“ zu erstellen (und diese Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen), sondern das Lernen an sich sollte im Vordergrund des Interesses stehen. Denn die Gruppensituation bietet die Möglichkeit, neue Sichtweisen und Perspektiven kennenzulernen und vom Wissen anderer zu profitieren. Wenn sich die Gruppenmitglieder gegenseitig unterstützen, kann jedes seine Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern. Obwohl von seiten der Wirtschaft hohe Anforderungen hinsichtlich der Team-, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit an die StudienabgängerInnen gestellt werden, wird das Lernen in Gruppen von Studierenden (aber auch z. T. von den Lehrenden) häufig rundweg abgelehnt. Dabei fallen die Vorteile, die kooperative Lernformen sowohl auf kognitiver, als auch auf emotional-motivationaler und sozialer Ebene mit sich bringen können, meist unter den Tisch:
    • Das Lernen in einer Gruppe ist oft anregender und motivierender, als das Lernen alleine. Da jedes Gruppenmitglied andere Vorkenntnisse, Ideen oder Ansichten hat, entsteht ein sog. Gruppenvorteil hinsichtlich Qualität und Kreativität von Problemlösungen; man selbst wird auf neue Gedanken gebracht.
    • Wer sich aktiv am Gruppengeschehen beteiligt, lernt, zu argumentieren, zu diskutieren und sein Wissen verständlich und strukturiert vorzutragen. Dabei werden dann oft Wissenslücken oder Verständnisprobleme aufgedeckt oder man lernt andere Interpretationen und Einschätzungen kennen. Das eigene Wissen wird also überprüft, ergänzt oder verändert und dabei stabilisiert.
    • Gruppen bieten auch die Möglichkeit zum sozialen Lernen: In Gruppendiskussionen lernt man zu erkennen, dass es nicht nur eine „richtige“, sondern mehrere mögliche Wahrheiten gibt. Dies führt zu einer toleranteren Haltung gegenüber den Standpunkten anderer und zur Klärung von Mißverständnissen und Konflikten.
    • Eine Gruppe kann die Lern- und Durchhaltemotivation steigern. Die von einer guten Lerngruppe ausgehende soziale Unterstützung trägt dazu bei, dass man „bei der Stange bleibt“.

    Literatur

    https://www.oezeps.at/a3066.html (22-09-09)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert