Es ist viel mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben als gelegentlich ihre Bewunderung.
Jean-Jacques Rousseau
David Goleman versteht unter emotionaler Intelligenz u.a. die Fähigkeit, Gefühle bei sich und anderen richtig einschätzen und beeinflussen zu können. Er sieht darin eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg und gute Führungspersönlichkeiten. Goleman hat dieses Konstrukt jedoch nicht erfunden, sondern nur populär gemacht, denn schon 1920 hatte Edward Lee Thorndike den Begriff „Soziale Intelligenz“ für die Fähigkeit verwendet, andere Menschen richtig verstehen und anleiten zu können, aber auch die Psychologen John Mayer und Peter Salovey haben sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt, jedoch erst Goleman hat diesen Begriff mit populärwissenschaftlichen Büchern in einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Ursprünglich wollte man mit dem IQ die Intelligenz einer Person wissenschaftlich darlegen und beziffern, doch konnten Mayer und Salovey anhand verschiedener Studien belegen, dass es in vielen Bereichen bedeutsamer ist, einen hohen emotionalen Intelligenzquotienten zu besitzen. Salovey, Mayer & Caruso (2004) haben die emotionale Intelligenz in vier Bereiche gegliedert: Wahrnehmung von Emotionen (Mimik, Gestik, Stimme, Körperhaltung), Nutzung von Emotionen zur Unterstützung des Denkens (Wissen über die Wechselwirkung von Gefühlen und Denken), Verstehen von Emotionen (Verstehen und analysieren von Emotionen) und Umgang mit Emotionen (Gefühle hervorrufen, vermeiden und gefühlsmäßige Bewertungen korrigieren). Der zur Erfassung dieses Konzepts entwickelte Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test (MSCEIT) ist einer der am häufigsten eingesetzten Tests zur Erfassung der emotionalen Intelligenz, der aus mehr als hundert Items besteht. Darin wird etwa anhand von Bildern gefragt, welche Emotion ein bestimmter Gesichtsausdruck abbildet, aber der Test enthält auch Fragen zur Emotionsregulation oder zum richtigen Umgang mit den Gefühlen anderer Menschen. Allerdings prüft dieser Tests nur theoretisches Wissen ab, doch nicht jeder, der theoretisch weiß, wie er mit den eigenen Emotionen oder den Emotionen anderer angemessen umgehen sollte, ist auch in der Realität dazu in der Lage. Auch David Goleman hat ein Emotional Competence Inventory (ECI) entwickelt, das eher einem Persönlichkeitstest ähnelt, wobei man etwa Aussagen wie „Ich verstehe, wie andere denken“ oder „Ich kann mich selbst motivieren“ zustimmen oder ablehnen soll. In der Regel wird diese Selbsteinschätzung mit Fremdeinschätzungen abgeglichen. Auch eine solche Selbsteinschätzung der emotionalen Kompetenz muss nicht mit der tatsächlichen Fähigkeit übereinstimmen, aber euch die kontrollierenden Fremdeinschätzngen hängen von der emotionalen Intelligenz der Befragten ab.
Zentrale Komponenten der Emotionalen Intelligenz nach Goleman sind
- Selbstbewusstsein ist die realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, also das Erkennen und Verstehen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele ebenso wie das Bewusstsein über die persönlichen Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich selbst gut zu kennen, um einschätzen zu können, wie man in bestimmten Situationen reagiert, was man braucht und wo man noch an sich arbeiten muss.
- Selbstmotivation bedeutet, immer wieder Leistungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit aus sich selbst heraus entwickeln zu können. Diese Fähigkeit ist besonders hilfreich in Phasen, in denen ein Projekt schwierig wird, oder wenn die Dinge anders laufen als geplant. Wer sich selbst motivieren kann, findet immer wieder Kraft zum Weitermachen und verfügt auch über eine höhere Frustrationstoleranz, also dem Vermögen, Frust auszuhalten und trotzdem weiterzumachen.
- Selbstmanagement oder Selbststeuerung ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Stimmungen durch einen inneren Dialog zu beeinflussen und zu steuern. Mit dieser Fähigkeit sind wir unseren Gefühlen nicht mehr nur einfach ausgeliefert, sondern können sie konstruktiv beeinflussen. Ein Beispiel: Wenn uns etwas wütend macht, können wir uns durch unseren inneren Dialog selbst beruhigen, um dann viel angemessener zu reagieren, als wenn wir nicht in Lage wären, uns selbst zu steuern.
- Engagement in Gruppen ist die Fähigkeit Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen und solche Beziehungen auch dauerhaft aufrechterhalten zu können. Gemeint ist also ein gutes Beziehungs- und Konfliktmanagement, aber auch Führungsqualitäten oder das Vermögen, funktionierende Teams zu bilden und zu leiten.
- Empathie bzw. Einfühlungsvermögen ist das Vermögen, sich in die Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinzuversetzen und angemessen darauf zu reagieren. Es geht darum, Mitmenschen in ihrem Sein wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dabei heißt Akzeptieren nicht automatisch Gutheißen. Andere Menschen zu akzeptieren heißt ihnen mit Respekt entgegenzutreten und Verständnis für ihr Tun und Denken zu haben.
Laut Goleman sollte schon bei Kleinkindern auch die emotionale Intelligenz gefördert werden, da sie mindestens genauso wichtig wie akademische Fähigkeiten ist, denn der Lebenserfolg ist nicht nur von kognitiven Kompetenzen abhängig, sondern auch von Selbstvertrauen, Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis, Neugier, Frustrationstoleranz, Kooperationsbereitschaft, Selbstbeherrschung, Sensibilität usw. Mit Hilfe solcher Kompetenzen können erst erfolgreich positive zwischenmenschliche Beziehungen aufgenommen, Konfliktlösungen ausgehandelt, Gruppen organisiert und Leitungspositionen übernommen werden. Eltern und ErzieherInnen sollten daher die emotionale Intelligenz der ihnen anvertrauten Kinder fördern, wobei sie sich besonders den Knaben widmen sollten, die in Familie und Peergruppe zumeist weniger emotionale Kompetenzen erwerben können als Mädchen. Vor allem sollte man auf die Selbstwahrnehmung fokussieren, denn je besser Kinder die eigenen Empfindungen und Gefühle erkennen, umso leichter fällt es ihnen, mit diesen bei sich und anderen umzugehen. Daher muss auch die Fremdwahrnehmung gefördert werden, denn je genauer die nonverbalen Reaktionen anderer Menschen erkannt werden, umso besser kann ein Kind auf diese reagieren. Eltern und ErzieherInnen sollten daher immer wieder die Gefühle der Kinder erkennen, diese ansprechen und erwidern, also auf diese Weise Empathie vorleben und eine positive emotionale Grundhaltung bei allen Kindern fördern bzw. ihnen helfen, negative Gefühle und Impulse zu zügeln, sich selbst zu beruhigen und mit den Gefühlen anderer Menschen angemessen umzugehen (Textor, 2011).
Das Konzept von Goleman wurde vielfach kritisiert, u.a. weil es erlernbare Fähigkeiten mit grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften vermischt. Auch wird Goleman vorgeworfen, bestehende ältere Konzepte unter einem neuen Namen zu verkaufen, wobei einige Kritiker bestreiten, dass die emotionale Intelligenz überhaupt ein eigenständiges Konstrukt darstellt, vor allem weil sich die emotionale Intelligenz weitgehend aus den Ausprägungen in den fünf grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen (Big Five) ergibt.
Für viele Psychologen sind übrigens spezielle Intelligenzen, die in den Medien häufig genannt werden, etwa emotionale Intelligenz und soziale Intelligenz, ein Unsinn, denn hier sollte man vielmehr von Kompetenz sprechen. Auch so modische Kuriositäten wie Party-Intelligenz oder sexuelle Intelligenz haben mit der Auffassung der klassischen Intelligenz in der Psychologie absolut nichts zu tun Kritiker des Konzepts bemängeln vor allem, dass der Begriff Intelligenz dabei falsch verwendet wird, denn schließlich beinhaltet emotionale Intelligenz viele Aspekte, die nichts mit Intelligenz im klassischen Sinn zu tun haben, also der Fähigkeit zum abstrakten Denken oder Verarbeiten von Wissen. Intelligenz wird durch diese Verwendung zu einer Leerformel, wenn man alles darunter zusammenfasst. Zwar spielt Intelligenz im Zusammenleben mit anderen durchaus eine Rolle, etwa um Emotionen bei anderen richtig zu deuten, aber ob jemand sich selbst gut motivieren kann und eher optimistisch in die Zukunft blickt ist wohl eher eine Frage der individuellen Persönlichkeit als von Intelligenz. Wie man weiß, tun sich manche Menschen im emotionalen Bereich leichter, was aber mit Intelligenz wenig zu tun hat. Man sollte daher eher von emotionalen Kompetenzen als von emotionaler Intelligenz sprechen. Nach Rindermann sind emotionale Kompetenzen vor allem bei Berufen wichtig, in denen man viel mit anderen Menschen zusammenarbeitet.
Merkmale der emotionalen Intelligenz
Charakteristische Merkmale von Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz sind unter anderem Diszipliniertheit sowie auch das Bedürfnis, ein guter Mensch sein zu wollen. Von emotionaler Intelligenz kann man auch dann sprechen, wenn ein Mensch die Fähigkeit zur Selbstmotivation besitzt oder in der Lage ist, auch andere Menschen zu motivieren und zu mehr Leistung anzuregen. Das Bewusstsein über die eigenen Stärken und Schwächen sowie die Eigenschaft, diese gezielt einzusetzen, zeugt ebenfalls von einer hohen emotionalen Intelligenz. Emotional intelligente Menschen sind sich daher nicht nur ihrer selbst weitaus deutlicher bewusst, vielmehr verfügen sie über die Fähigkeit, die Gefühle und Stimmungen anderer Menschen zu erkennen, zu deuten und nachvollziehen zu können. Dadurch erhalten sie einen besseren Zugang zu ihnen und können bei Bedarf gezielte Beziehungsstrategien wählen, um in Gesprächssituationen ihre Ziele zu erreichen oder eigene Absichten erfolgreich umzusetzen. Wenn es etwa darum geht, in Verhandlungen zu überzeugen oder eine Meinung im Gespräch mit Vorgesetzten, Kunden oder auch mit schwierigen Menschen im privaten Bereich zu vertreten, haben es Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz deutlich leichter.
Burkhard Heidenberger nennt in den Zeitblüten einige Faktoren, die seiner Ansicht nach auf Menschen mit emotionaler Intelligenz zutreffen, wobei natürlich problematisch ist, wie diese Merkmale zu erfassen bzw. erkennbar sind:
- Sie besitzen ein realistisches Selbstbild, können sich also selbst gut einschätzen, sie verstehen ihre eigenen Bedürfnisse, kennen sowohl ihre Gefühle als auch ihre Ziele und die Motive für ihr Tun. Sie sind letztlich selbstbewusst, sind sich ihrer Fähigkeiten, Stärken, Schwächen und Gefühle „selbst bewusst“.
- Sie können ihre Emotionen steuern, d. h., ihre Stimmungen und Gefühle beeinflussen und zu steuern, etwa durch einen inneren Dialog. Dadurch sind Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz ihren Gefühlen nicht so sehr ausgeliefert, besitzen also die Fähigkeit zur Selbststeuerung, um in einer Situation angemessen zu reagieren.
- Sie können sich motivieren, sodass es ihnen möglich ist, immer wieder Leistungsbereitschaft zu entwickeln und sich für eine bestimmte Sache zu begeistern. Diese Fähigkeit zur Selbstmotivation ist besonders in schwierigen Situationen gefragt, um nicht schnell frustriert zu sein, falls einmal etwas nicht so klappt, wie sie sich das ursprünglich vorgestellt haben.
- Sie können mitfühlen, können sich also in andere Menschen hineinversetzen und deren Sichtweisen und Gefühle nachzuvollziehen. Dadurch können sie auch in der jeweiligen Situation entsprechend reagieren, bringen dabei ihren Mitmenschen Respekt entgegen und zeigen Verständnis für deren Art zu denken und zu handeln – sie besitzen ein hohes Einfühlungsvermögen (Empathie).
- Sie besitzen soziale Kompetenz und finden schnell Kontakt zu Mitmenschen, wobei sie diese Beziehungen über einen längeren Zeitraum hinweg pflegen und aufrechterhalten können. Solche emotional begabte Menschen verfügen über ein gut funktionierendes Konflikt- und Beziehungsmanagement, sodass sie in der Regel leichter einen Partner finden und häufig länger in einer harmonischen Beziehung leben.
- Sie sind gute Gesprächspartner, können also gut zuhören und auf ihr Gegenüber eingehen, und sind daher als Gesprächspartner sehr beliebt. Sie können sich gut artikulieren und geben dem Gegenüber das Gefühl, dass sie es ernst nehmen und das Gesagte verstehen und einordnen können.
Siehe dazu im Detail Emotionale Intelligenz und Soziale Kompetenz – Begriffsbestimmung
Zuviel Empathie verhindert manchmal das Verstehen
Erfolgreiche soziale Interaktion setzt bekanntlich auch voraus, sowohl die Gedanken und Absichten des anderen zu verstehen als auch an den Gefühlen des anderen teilhaben zu können. Ebenfalls wichtig ist neben Empathie auch die kognitive Perspektivenübernahme, also die Fähigkeit, zu verstehen, was andere Menschen wissen, planen und wollen. In Untersuchungen (Kanske et al., 2016) zeigte sich übrigens, dass Menschen mit einem zu hohen Maß an Empathie nicht notwendigerweise diejenigen sind, die ihr Gegenüber kognitiv gut verstehen, denn zu großes Einfühlen behindert dabei das inhaltliches Verstehen.
Fritz Breithaupt warnt vor zu großem Mitgefühl gegenüber anderen, denn Empathie kann zwar helfen, andere Menschen besser zu verstehen, aber sie führt nicht automatisch dazu, dass man anderen hilft. Empathie ist manchmal sehr egoistisch, denn es geht ausschließlich darum, was wir fühlen, wenn wir uns in andere Menschen hineinversetzen, und nicht um deren emotionale Lage. Diese Form der Empathie ist für manche Menschen wie eine Droge, denn beim Versuch, sich in jemand anderen hineinzufühlen, steht nur eigenes gutes Gefühl im Mittelpunkt.
Kurioses: Nach Ansicht eines Frauenmagazins ist vor allem der Krebs emotional intelligent, ist hochsensibel und kann sich sehr schnell in andere Menschen hineinversetzen. Ohne dass es vieler Worte bedarf, weiß der Krebs, wie sich ihr Gegenüber fühlt. Deswegen sind sie bei ihren Mitmenschen auch beliebte Gesprächspartner. Krebse haben außerdem eine sehr ausgeprägte Intuition. Sie haben ein gutes Gefühl für Menschen und täuschen sich nur selten in einer anderen Person. Sie sehen ihrem Gegenüber sofort an, ob sie ihm vertrauen können oder nicht. Von ihren Freunden werden sie deshalb bei Beziehungsfragen oft um Rat gefragt. Zudem sind Krebse sehr hilfsbereit. Sie stehen für ihre Mitmenschen ein und bieten sich immer an, wenn Not am Mann ist. Da der Krebs so sensibel ist und andere Menschen schnell durchschaut, merkt er auch sofort, wenn seine Hilfsbereitschaft ausgenutzt wird. Krebse sind außerdem sehr entschlossen und ausdauernd. Haben sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann wollen sie dieses Ziel auch unbedingt erreichen und arbeiten hart dafür. Wegen dieser Charaktereigenschaft findet man Krebse auch häufig in den Chefetagen.
Literatur
Goleman, D. (1996). Emotionale Intelligenz. München: Carl Hanser.
Kanske, P., Böckler, A., Trautwein, F.-M., Lesemann, F.H.P. & Singer, T. (2016). Are strong empathizers better mentalizers? Evidence for independence and interaction between the routes of social cognition. Social Cognitive and Affective Neuroscience, doi: 10.1093/scan/nsw052.
Mayer, J. D., Salovey, P. & Caruso, D. R. (2004). Emotional Intelligence: Theory, Findings and Implications. Psychological Inquiry, 15, 197–215.
Textor, Martin R. (2011). Bildung im Kindergarten: Zur Förderung kognitiver Kompetenzen. Books on Demand.
https://www.zeitblueten.com/news/emotionale-intelligenz-eq/ (18-09-07)
https://www.gofeminin.de/horoskop/diese-sternzeichen-sind-intelligent-s4019845.html (20-11-23)
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Der Begriff der emotionalen Intelligenz wurde von Beginn an kritisiert. Zum einen deshalb, weil das Konzept der emotionalen Intelligenz nur wenig mit dem der kognitiven Intelligenz gemeinsam hat, und weil die emotionale Intelligenz schwer präzise zu definieren oder zu messen ist. Aus der Sicht der Persönlichkeitsforsschung lehnen viele die emotionale Intelligenz als eigenes Konzept ab, denn die darunter zusammengefassten Kompetenzen sind ganz einfach spezifische Persönlichkeitsmerkmale, die mit dem Konzept des Big Five“-Persönlichkeitsmodell bereits erfasst werden können. Dabei wird jeder Mensch nach seiner Ausprägung von fünf Grundeigenschaften beschrieben. Das bedeutet auch, dass die emotionale Intelligenz von Erwachsenen nicht oder kaum noch erlernt werden kann, denn die Merkmale des Persönlichkeitstest ändern sich etwa ab dem dreißigsten Lebensjahr kaum noch.
nennt fünf Anzeichen für emotionale Intelligenz
Sie denken über Ihre Gefühle nach: Sie stellen sich Fragen wie: „Warum fühle ich mich so?“ und „Was hat mich (oder jemanden anderen) veranlasst, das zu sagen oder zu tun?“ Wer seine eigenen Gefühle und die der anderen reflektiert, beweist damit seine emotionale Intelligenz.
Sie können mit Kritik umgehen: Niemand mag es, kritisiert zu werden, und oft ist sie auch überzogen. Doch in jeder Kritik steckt zumindest ein Fünkchen Wahrheit. Menschen mit einem hohen EQ nehmen sie an und lernen daraus.
Sie fragen andere nach ihrer Perspektive: Emotional intelligente Menschen verstehen, dass sich die Wahrnehmung anderer oft von der eigenen unterscheidet. Dabei gibt es keine richtige oder falsche Perspektive.
Sie können sich entschuldigen – aber auch vergeben: Fehler einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen zeugt von Demut und Authentizität. Aber auch anderen zu vergeben, weist auf einen hohen EQ hin.
Sie können aufrichtig loben: In dem emotional intelligente Menschen konsequent das Gute in ihrem Gegenüber hervorheben, stärken sie die Zusammenarbeit.
In einer Illustrierten fand sich die etwas kuriose Aussage, dass man emotional intelligente Menschen an ihren Aussagen erkennen kann. Dort heißt es:
Quelle: https: //www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/psychologie–5-saetze–an-denen-du-emotional-intelligente-menschen-erkennst-12395444.html (21-02-24)
Die richtige Selbst- bzw. Fremdwahrnehmung ist ein Schlüssel für emotionale Intelligenz, wobei die Faustregel gilt, dass alle Emotionen echt sind. Wenn etwa jemand im Umfeld wegen einer Trennung traurig ist, hilft es wenig, zu sagen: „Such dir einen Neuen“. Viel wertvoller für das Gegenüber ist es, wenn die Trauer und der Schmerz angenommen werden, etwa indem man sagt: „Ich weiß, wie du dich fühlst, das ist schrecklich. Ich bin für dich da.“ Wer Emotionen richtig erkennt, kann auch seine eigenen in positive Bahnen lenken, etwa bei Wut nicht sofort in die Konfrontation einzutreten, sondern vielleicht Spazieren gehen und die Energie, die die Wut freisetzt, umzuleiten. Das kann man lernen, indem man seine körperlichen und emotionalen Symptome genau beobachtet. Um in der Folge seine die Empathie zu steigern, ist es wichtig, während sozialer Interaktionen auch die beobachtende Position einzunehmen, denn dadurch kann man die Reaktionen anderer lesen und besser verstehen. Das kann systematisch geübt werden, indem man versucht Positionen von Menschen einzunehmen, die einem eigentlich fern sind und die Gedanken, die man dabei hat, aufzuschreiben. Mit der Zeit entwickelt sich eine Routine im Beobachten, die dafür sorgt, dass man auch mit schwierigen oder impulsiven Gesprächspartnern besser umgehen kann.
Quelle: www .glamour.de/features/artikel/emotionale-intelligenz-emotionen-verstehen-positiv-beeinflussen