Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart.
Sir Noël Coward
Leistung – heute oft Performanz – lässt sich aus pädagogischer Sicht als das Ergebnis und Vollzug einer zielgerichteten Tätigkeit definieren, die mit Anstrengung verbunden ist und für die Gütemaßstäbe anerkannt werden und die somit beurteilt wird. Die Leistung umfasst also im pädagogischen Sinne sowohl Anstrengungen, die etwa auf Grund von Leistungsanforderungen unternommen werden, als auch deren Ergebnis. Der Leistungsbegriff ist ein in der Pädagogik seit vielen Jahrzehnten äußerst kontrovers diskutierter Begriff – nicht zuletzt auf dem Hintergrund der PISA- oder TIMS-Studien -, denn so stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit bzw. ob Leistungsbewertung den eigenen Ansprüchen von Objektivität und Gleichheit für alle SchülerInnen überhaupt gerecht werden kann. Es ist daher immer zu fragen, an welcher Norm bzw. welchen Standards sie sich denn orientiert. Oft werden die während der Ausbildung vermittelten Kriterien der Bewertung als selbstverständlich funktional und gerecht wahrgenommen. Fraglich ist auch, ob man eine Leistung mit allen relevanten Faktoren wie Motivation, Fleiß, Lernaufwand etc. neutral und als außenstehender Beobachter überhaupt bewerten kann. Daher stellt sich ganz allgemein die Frage, was denn Leistung überhaupt ist bzw. ob sie überhaupt als solche existiert oder eher nicht existiert.
Im Rahmen des heutigen Sprachgebrauchs ist Leistung in erster Linie begriffliches Komplement zu Kompetenz, womit die einem Verhalten zugrundeliegenden Fähigkeiten gemeint sind. Da die Wissenschaft vornehmlich an der Erforschung eben dieser Fähigkeiten interessiert ist, sind auch die Begriffsbestimmungen von Kompetenz meist umfangreicher und genauer als die von Leistung (Ritter & Gründer 1989, S. 248ff).
Zu unterscheiden ist auch zwischen Lernen und Leistung: Leistung ist das Umsetzen von Gelerntem durch Hinzukommen der Motivation. Aussagen über Gelerntes kann man daher nicht aus der Leistung allein ableiten, da bei der Leistung die Motivation zur Erbringung eines Verhaltens mitberücksichtigt werden muss.
Literatur
Ritter, Joachim & Gründer, Karlfried (1989). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: Schwabe & CO.AG.
Wirth, Uwe (2002). Performanz. Zwischen Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaften. Frankfurt: Suhrkamp Wissenschaft.
Stangl, W. (2016, 8. Juli). Lerntheorien der Psychologie – Was ist Lernen?. [werner stangl]s arbeitsblätter.
https:// arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lernen.shtml
Stangl, W. (2022, 26. Juni). Die Wirkungen von Pfefferminztee und Kamillentee auf die kognitive Leistungsfähigkeit. arbeitsblätter news.
https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/die-wirkungen-von-pfefferminztee-und-kamillentee-auf-die-kognitive-leistungsfaehigkeit/
Wirth, Uwe (2002). Performanz. Zwischen Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaften. Frankfurt: Suhrkamp Wissenschaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leistung_(Schule) (12-11-21)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompetenz_und_Performanz (12-11-21)
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