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Instruktionspsychologie

    Definition 1:

    „Die Instruktionspsychologie, auch als Unterrichtspsychologie i.e.S. und Lehr-Lernforschung bezeichnet, behandelt schwerpunktmäßig die Auswirkungen der Art des Lehrens oder Unterrichtens auf den Lernprozess der Schüler. Zielsetzung istruktionspsychologischer Forschung ist daher die erfahrungswissenschaftlich begründete Beschreibung von Bedingungskomponenten des Lehr- Lernprozesses“ (Rinschede, 2007, S. 75 zit. nach Edelmann, 2000 S. 284ff, Elbing 2001, S. 876 & Rost 2001, S. 267ff).

    Definition 2:

    „In diesem Sinne wird die Instruktionspsychologie definiert als die Psychologie des Lehrens und Lernens bzw. als die Psychologie des Lernens und der Einfluss des Lehrens, d.h. sie ist eine Psychologie des Lernens in zu diesem Zweck hergestellten Lehr-Lern-Situationen (vgl. Leutner, 2001)“ (Gröben & Hurrelmann, 2006, S. 201).

    Definition 3:

    „Die Psychologie des Lehrens wird häufig auch als Instruktionspsychologie bezeichnet, als Psychologie des Lernens unter den Bedingungen des Lehrens. Aus instruktionspsychologischer Perspektive sind vor allem die folgenden Aspekte interessant:

    • Lehren als Strategie oder Methode (als Mittel), um ein Lernziel zu erreichen
    • Lehren als ‚Lernen machen’ im Sinne einer individualisierten Unterrichtsoptimierung
    • Lehren als ‚Bereitstellen von Lerngelegenheiten’, um Lernen zu ermöglichen,
    • Lernen durch Lehren“ (Hasselhorn & Gold, 2009, S. 217).

    Definition 4:

    „Instruktionspsychologie (engl. Instructional psychology) ist nach gängiger Auffassung die Psychologie des Lehrens und Lernens bzw. die Psychologie des Lernens unter Einfluss des Lehrens. Zentral in beiden Definitionen ist der Begriff des Lehrens, eine Tätigkeit, von der […] angenommen werden kann, dass sie Lernvorgänge beeinflusst. […] In der psychologischen Bedeutung (Psychologie des Lernens unter Einfluss des Lehrens) bezeichnet Lernen den automatisch ablaufenden Prozess […] des Erwerbs und der Veränderung von Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen. […] in der eher pädagogischen Bedeutung (Psychologie des Lehrens und Lernens) bezeichnet Lernen die zielgerichtete Tätigkeit des selbstständigen Erwerbs von Wissen (Studieren, Erarbeiten, Üben) i.S. von ‚Sich-Selbst-Lehren’ […] (Rost, 2001, S.267 f).

    Definition 5:

    „Wenn Lernen nun ein automatisch ablaufender Prozeß ist, dann kann Lehren nur darin bestehen, die äußeren Randbedingungen für die intern ablaufenden Lernprozesse so zu gestalten, dass die Lernprozesse zum einen auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet und zum anderen in ihrer Art und Weise so beeinflusst werden, dass das angestrebte Ziel tatsächlich auch erreicht wird. Lehren ist damit nichts anderes als die Steuerung von Lernprozessen, und die Frage danach, wie dies effektiv und letztendlich auch effizient geschehen kann, ist Gegenstand der Instruktionspsychologie, der Psychologie des Lehrens und Lernens oder der Psychologie des Lernens unter Einfluss des Lehrens (vgl. Leutner, 1998a)“ (Astleitner & Sindler, 1999, S 59).

    Verwendete Literatur

    Astleitner, H. Sindler, A. (1999). Pädagogische Grundlagen virtueller Ausbildung. Telelernen im Fachhochschulbereich. Schriftenreihe des Fachhochschulrates 2. Wien: WUV  Universitätsverlag.

    Groeben, N. (2006). Empirische Unterrichtsforschung in der Literatur- und Lesedidaktik. Ein Weiterbildungsprogramm. Weinheim und München: Juventa Verlag.

    Hasselhorn, M. Gold, A. (2009). Pädagogische Psychologie, Erfolgreiches Lehren und Lernen, Standards Psychologie. In M. Hasselhorn, H. Heuer & F. Rösler (Hrsg.). Stuttgart: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co.Kg.

    Rinschede, G. Hurrelmann B. (Hrsg.). (2007). Geographiedidaktik. Grundriss allgemeine Geographie. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co.KG.

    Rost, D.H. (2001). Handwörterbuch pädagogische Psychologie. München: Druckhaus Beltz.

     


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