Die Katatonie bezeichnet ein psychomotorisches Syndrom mit Bewegungsstörungen und Erregungszuständen bei wachem Bewusstsein. Man findet sie in Form von Hypokinesen (Stupor: motorische Bewegungslosigkeit; Mutismus: Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen bei intakten Sprechorganen; Katalepsie: starres Verharren in einer einmal eingenommenen Körperhaltung, häufig mit Flexibilitas cerea (wächserner Widerstand bei passiver Bewegung); Negativismus: Ausführen von zum Verlangten oder Erwarteten gegenteiligen Bewegungen (aktiver Negativismus) bzw. Nichtausführen von Verlangtem oder Erwartetem (passiver Negativismus); Haltungsstereotypien: Verharren in bestimmten Haltungen über lange Zeit, im Gegensatz zur Katalepsie Beibehaltung auch bei äußeren Versuchen der Veränderung) und Hyperkinesen (Katatone psychomotorische Erregung: starke motorische Unruhe bis hin zum ungeordneten Erregungssturm (Raptus); Bewegungs- und Sprachstereotypien: repetitive Bewegungsabläufe bzw. leeres und zielloses Wiederholen von Sätzen/Wörtern/Silben; Befehlsautomatismen: automatenhaftes Befolgen von Anweisungen; Echolalie: automatisches, zwanghaftes Nachsprechen von Gehörtem ohne inhaltlichen und situativen Bezug; Echopraxie: automatisches, zwanghaftes Nachahmen vorgezeigter Bewegungen; Manierismen: sonderbare, verschrobene, bizarre Abwandlungen alltäglicher Bewegungen (z. B. Grimassieren); Parakinesen: disharmonische Willkürbewegungen (Bewegungsabläufe wirken steif und eckig).
Katatone Störungen treten bei katatoner Schizophrenie, aber auch bei schweren Depressionen oder Manien (depressiver oder manischer Stupor), schizo-affektiven Störungen, dissoziativen Störungen (dissoziativer Stupor) und somatischen Grunderkrankungen auf.