Eine Perseveration ist das beharrliche oft mechanische Wiederholen bzw. Haftenbleiben an zuvor verwendeten Denkinhalten, Worten oder Floskeln bzw. zu zuvor gemachten Angaben, die im aktuellen Kontext keinen Sinn mehr ergeben, etwa wenn man jemanden nach seinem Geburtsdatum gefragt hat, und dieser bei allen nachfolgenden Fragen zu zeitlichen Daten das Geburtsdatum wiederholt. Zwangsgedanken sind oft perseverierend, aber Perseverationen finden sich ebenso bei exogenen Psychosen (Hirnschädigung durch Tumor, Trauma, Epilepsie, Demenz). Beim perseverativen Denken sind die Betroffenen offenbar nicht in der Lage, ihre Gedanken zu Ende zu denken, daraus Schlüsse zu ziehen oder das Gedankenkreisen zu beenden. Das ständige, scheinbar unaufhörliche Aufdrängen derselben Gedanken (Grübeln) wird dabei von den Betroffenen als belastend empfunden.
Das Beharren auf Überzeugungen (belief perseverance) und das Festhalten an Auffassungen, nachdem die Grundlage, auf der sie gebildet wurden, zweifelhaft geworden ist, werden in der Psychologie unter dem Begriff der Perseverationstendenz zusammengefasst. Selbst wenn jemand weiß und verstanden hat, dass eine Behauptung oder Geschichte falsch und nichts als eine Lüge ist, neigt er dazu, trotzdem weiter daran zu glauben. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Menschen Ergebnisse einer angeblich wissenschaftlichen Studie auch dann noch für wahr hielten, wenn ihnen deutlich gesagt wurde, dass diese auf gefälschten Daten basiert. Wenn ein Mensch einmal an etwas glaubt, dann will er seine Haltung nur höchst ungern aufgeben. Was auch daran liegt, dass Menschen für Ereignisse kausale Begründungen haben wollen, ob diese nun schlüssig oder schlicht falsch sind, ist ihnen dabei gleichgültig. Lieber eine schlechte als gar keine Begründung!