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Gegenübertragung

    Als Gegenübertragung bezeichnet man in der Psychoanalyse eine Form der Übertragung, bei der ein psychoanalytischer Therapeut auf den Patienten bzw. auf dessen aus Übertragungsphänomenen hervorgehenden Handlungen und Äußerungen reagiert und seinerseits seine eigenen Gefühle, Vorurteile, Erwartungen und Wünsche auf diesen richtet.

    Der psychoanalytische Therapeut verlässt dabei aus verschiedenen Motiven vorübergehend seine objektive Position, was als Störfaktor im Rahmen einer Therapie betrachtet werden muss. Daher gilt die Gegenübertragung als jener Faktor, den sich die Therapeutin oder der der Therapeut zumindest bewusst machen und berücksichtigen muss. Freud forderte sogar, die Gegenübertragung in der therapeutischen Sitzung konsequent zu bekämpfen und auszuschließen. Heute betrachtet man die Gefühle des Therapeuten gegenüber dem Klienten eher als nützliche Resonanz, durch die man Informationen über den Patienten erhalten kann. In der  therapeutische Beziehung wird diese Resonanz auch deshalb als grundlegend angesehen, da in ihr Übertragung und Gegenübertragung ermöglicht wird, indem frühere Beziehungsmuster im therapeutischen Rahmen wiederholt werden, so dass mit den hiermit einhergehenden Gefühlen therapeutisch gearbeitet werden kann.

    Die Beobachtung dieses Phänomens geht auf Sigmund Freud zurück, der beobachtete, dass eine Übertragung nicht nur selbst einen Widerhall früherer Beziehungen darstellt, sondern ihrerseits ein Echo im Therapeuten hervorruft.

    Übertragung als alltagspsychologisches Phänomen bedeutet die Projektion von Erwartungen, Wünschen, Ängsten oder Vorstellungen in das Verhalten oder die Eigenschaften eines anderen Menschen, die ursprünglich etwa Eltern oder Partnern gegolten hatten. Die Inhalte solcher Übertragungen sind meist wunschhaft und bleiben auf Grund ihrer Verborgenheit meist unbefriedigt, da der aktuelle Partner das auf die individuelle Vergangenheit gerichtete Potenzial in der Regel nicht zur Verfügung stellen kann.

    Literatur

    Stangl, W. (2012). Psychoanalytische Schulen – Grundprinzipien der psychoanalytischen Neurosenlehre. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PsychoanalytischeSchulen.shtml (2012-09-18).
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragung_(Psychoanalyse) (12-09-17)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gegen%C3%BCbertragung (12-09-17)


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