Zum Inhalt springen

Trigger

    Trigger ist ein ursprünglich allgemeiner und vor allem technischer Begriff (siehe unten) für Ereignisse, die eine Reaktion hervorrufen, ohne dabei genau zu wissen, woher dieses Ereignis herrührt. In der Psychologie spricht man dabei auch von Schlüsselreizen, bei denen es sich um zumeist angeborene Reaktionen auf Reize handelt (angeborener Auslösemechanismen).

    Es gibt jedoch auch Trigger, die von Lebewesen erst gelernt werden müssen, insbesondere das Erkennen von Gefahrensituationen, die manchmal durch Prägung in bestimmten sensiblen Lebensphasen ausgebildet werden. Manche der erlernten Schlüsselreize sind jedoch oft schwer von angeborenen Schlüsselreizen oder konditioniertem Verhalten zu unterscheiden.

    Der Begriff Trigger wird oft im Zusammenhang mit posttraumatischen Ereignissen verwendet, wenn es darum geht Sinneseindrücke zu kennzeichnen, die Erinnerungen an alte Erfahrungen in akuter Form wecken, als ob diese Erfahrung jetzt unmittelbar gemacht werden würde (Intrusion). Eine solche Erinnerung erfolgt meist plötzlich, wobei vor allem die damaligen Gefühle in Form eines Flashback unmittelbar erlebt werden, sodass die aktuelle Situation von den Betroffenen oft gar nicht mehr wahrgenommen werden kann und so reagieren, als befänden sie sich in der alten, erinnerten Situation – oder wie in einem schon erlebten Film.

    Manche Trigger werden zum Selbstschutz bei traumatisierten Opfern oft mit Verdrängungsmechanismen verborgen, etwa im Zusammenhang mit Missbrauchserfahrungen. Für  Außenstehende sind manche dieser Reaktionen nicht nachvollziehbar und bleiben unverständlich, wobei auch davon Betroffene oft keinen direkten Zugang zu solchen Auslösern finden. Der Ausdruck eines solchen unzugänglichen Triggers kann etwa selbstverletzendes Verhalten sein.

    Emotionale Trigger können übrigens manche Menschen völlig aus der Bahn werfen, sodass es für diese wichtig ist zu wissen oder herauszufinden, welche Dinge diese persönlich triggern. Generell können Trigger alles sein, also Orte, Gerüche, Wörter, Bilder oder Empfindungen. So können auch bestimmte Verhaltensweisen in einer Beziehung Triggerpunkte darstellen, etwa eine Zurückweisung oder auch das Wiedersehen mit einem bestimmten Menschen. Wurde jemand in einer vergangenen Beziehung schlecht behandelt, kann das Wiedersehen mit dem Betroffenen diesen emotional triggern, ist jemandem an einem bestimmten Ort etwas Schreckliches zugestoßen, kann  sich dieser Mensch bei einer Rückkehr an diesen Ort als getriggert fühlen. Auch ein bestimmtes Datum kann einen Triggerpunkt darstellen, etwa der Todestag eines geliebten Menschen. Sogar ein einziger Satz oder eine bestimmte Geste eines Gesprächspartners kann Traumata und Vergangenes hochholen, sodass man sich getriggert fühlt. Das Spektrum der Triggerpunkte ist demnach sehr weitläufig und vor allem sehr individuell.

    Anmerkung: In manchen Medien werden vorab Triggerwarnungen abgegeben, die Menschen schützen sollen, wenn diese in der Vergangenheit von Gewalt oder psychischen oder physischen Erkrankungen betroffen gewesen waren. Die Betroffenen sollen dann selbst entscheiden, ob sie diese Medien betrachten wollen. Allerdings ist der inflationäre Gebrauch von Trigger-Warnungen kontraproduktiv, da der Begriff dann irgendwann nicht mehr ernst genommen wird.


    Zum Begriff: Ursprünglich stammt der Begriff Trigger aus der Elektrotechnik, in der ein Trigger ein Bauelement bezeichnet, das einen Vorgang auslöst.


    In einer Frauenzeitschrift fanden sich vier emotionale Trigger, die angeblich heimlich das Leben von Menschen beeinflussen können. Emotionale Trigger sind nach dieser Interpretation dabei Muster, die vergangene Erfahrungen wecken und das Verhalten und die Bewertung neuer Situationen beeinflussen.

    • Man fühlt sich falsch oder einsam, wenn das Umfeld anders reagiert als gewünscht.
    • Man fühlt sich bevormundet, wenn einem jemand helfen möchte.
    • Man fühlt sich panisch oder verzweifelt, wenn man von anderen Menschen abhängig ist.
    • Man fühlt sich ängstlich und verunsichert, wenn jemand nicht für einen da ist.

    Wenn man demnach seine eigenen Reaktionen in Krisensituationen Situationen analysiert, kann man unter Umständen erkennen, welche Muster man aus der Vergangenheit mitschleppt und die die Wahrnehmung der aktuellen Situation beeinflussen.

    Literatur

    https://www.brigitte.de/barbara/leben/psychologie–4-emotionale-trigger–die-heimlich-dein-leben-beeinflussen-13058278.html (21-09-09)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    //-->