Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.
Aristoteles
Als Produktionseffekt des Lernens – auch Lernen durch Tun bzw. Handeln oder auch als Learning by doing – bezeichnet man in der Lernpsychologie das Phänomen, dass kognitive Aktivitäten, die mehrere Sinne ansprechen, das Lernen bzw. das Behalten von Inhalten verbessern, dass also Lernen und Gedächtnis von der aktiven Beteiligung profitieren. Der Ausdruck Learning by doing wurde zum Slogan, als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das physische Tun im Gegensatz zum Auswendiglernen in der pädagogischen Theorie und in der schulischen Praxis zunehmend an Bedeutung gewann.
MacLeod & Bodner (2017) verglichen vier Methoden zum Erlernen schriftlicher Informationen, und zwar stilles Lesen, das Zuhören einer anderen Person, das Hören einer Aufzeichnung des eigenen Lesens und das laute Vorlesen in Echtzeit. Der Produktionseffekt beim eigenen lauten Vorlesen von Informationen führte dabei zu den besten Gedächtnisleistungen, da Teile des Gedächtnisses offenbar von der Sprache profitieren, da das Lesen auf sich selbst bezogen ist,also persönlich und selbstreferenziell ist. Das Hinzufügen einer aktiven Maßnahme oder eines Produktionselements führt also beim Lernen dazu, dass Inhalte im Langzeitgedächtnis besser abgespeichert werden.
Siehe dazu auch den HALB-Test.
Literatur
MacLeod, C. M. & Bodner, G. E. (2017). The Production Effect in Memory. Current Directions in Psychological Science, 26, 390 – 395.
Jonker, T.R., Levene, M., & MacLeod, C.M. (2013). Testing the item-order account of design effects using the production effect. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 40, 441-448.
https://de.wikipedia.org/wiki/Learning_by_Doing (14-03-07)