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Differenzierung

    Die Verschiedenheit der Köpfe ist das größte Hindernis aller Schulbildung. Darauf nicht zu achten ist der Grundfehler aller Schulgesetze, die den Despotismus der Schulmänner begünstigen und alles nach einer Schnur zu hobeln veranlassen.
    Johann Friedrich Herbart (Allgemeine Pädagogik aus dem Zweck der Erziehung abgeleitet, 1806).

    Differenzieruzng ist die Anpassung des Schwierigkeitsgrades von Inhalten oder Aufgaben an die Fähigkeiten von einzelnen Lernenden. Gelegentlich wird eine innere Differenzierung und äußere unterschieden, wobei die Lernenden eines Jahrgangs für ein bestimmtes Fach z.B. in Leistungsgruppen oder Interessensgruppen, soziale Gruppen,Altersgruppen oder
    Schultypen zusammengefasst werden.

    Definitionen
    Differenzierung ist die Ausbildung einer immer größeren Mannigfaltigkeit im Verlauf einer Entwicklung, verbunden mi einer Entfaltung von Funktionen, Organen oder Organsystemen für besondere Aufgaben. Aus ganzheitlich-plastischen Anlagen entstehende bei Menschen einzelne Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigentümlichkeiten und, Angepasstheiten, funktionale Qualitäten, Triebfedern, Motivationen u. v. a., die ihn zur Lösung von spezifischen Aufgaben befähigen (vgl. Helmann, 1965, S. 92).
    „Die Differenziertheit individueller Lernbedürfnisse und die Differenziertheit gesellschaftlicher Anforderungen machen ein differenziertes Bildungswesen erforderlich Bildungswesen.“ (Strukturplan für Bildungswesen, S. 70). Eine Differenzierung des Unterrichts kann erforderlich sein durch individuelle Unterschiede der Schüler in bezug auf Lernfähigkeit, Lernmotivierbarkeit, Interessen, Lerngeschwindigkeit usw. und erfordert also zunächst Kenntnis um Faktoren wie schichtenspezifische Herkunft (Sprachbarrieren), Anlagen, Begabung, Entwicklungsphase usw. Sie kann erfolgen durch Differenzierung von organisatorischen Strukturen, Lernbereichen, Lernzielen, Lehr u. Lernmitteln, Lehr und Lernmethode. Man unterscheidet eine äußere und eine innere Differenzierung. Die äußere Differenzierung meint die verschiedenen Schularten, Schulzweige, Klassen und Kursgruppen, die innere Differenzierung die der Inhalte, Medien und Methoden des Unterrichts innerhalb einer Lerngruppe ( Zöpfl, Bittner, Mühlbauer und Tschamler 1975, S. 51ff).
    Differenzierung bedeut die Ausgliederung nach Können, Begabung, Interessen, bes. gefördert durch Berufswahl, unterschiedlichen Schulbesuch, differenzierenden Mittelbau, Gesamtschule (vgl. (Hehlmann, 1967, S. 109).
    Allgmeiner der Prozess der Teilung, Verselbständigung, Spezialisierung; Entstehung ungleichartiger Gebilde aus einheitlich erscheinenden Strukturen; in der Entwicklungspsychologie bezeichnet D. den ontogenetischen Prozess des Ausbildens immer größerer Verfeinerung, Erweiterung, Spezialisierung und Verselbständigung des Wahrnehmens, Verhaltens und Erlebens (vgl. Gudemann, Wolf-Eckhard, 1995).
    Differenzierung ist eine feine, bis ins Einzelne gehende Unterscheidung (vgl. Duden, 2006)

    Siehe auch Differenzierung

    Literatur
    Hehlmann, W. (1965). Wörterbuch der Psychologie. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
    Zöpfl, H., Bittner, G., Mühlbauer, R. und Tschamler, H. (1975). Kleines Lexikon der Pädagogik und Didaktik. Mit Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Donauwörth: Verlag Ludwig Auer.
    Hehlmann, W. (1967). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
    Gudemann, Wolf-Eckhard (1995). Lexikon der Psychologie. Bertelsmann Lexikon Verlag.
    Duden (2006). Universelles deutsches Wörterbuch. Dudenverlag


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