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Third-Person-Effect

    Der Third-Person-Effect („Andere-Leute-Effekt“) ist ein Phänomen verzerrter Wahrnehmung und beschreibt die Tendenz vieler Menschen zu glauben, dass die Massenmedien andere stärker beeinflussen, als sie selbst. Der Third-Person-Effekt kann sich auf menschliches Verhalten und gesellschaftliche Prozesse auswirken, etwa durch Maßnahmen zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen oder den Ruf nach Zensur, die auf der Annahme beruhen, dass „Dritte“ von den Medien besonders stark beeinflusst werden und deshalb besonderer Schutzmaßnahmen bedürften. In Experimenten ließ sich zeigen, dass Menschen glauben ihre Einstellungen, Meinungen Verhaltensweisen und Überzeugungen seien nicht, oder nur gering, von den Meinungen in den Medien, insbesondere der Werbung bestimmt, während sie anderen Fernsehkonsumenten, im Versuch eben der nicht anwesende dritte Person, jene Beeinflussung zuschreiben.

    Besonders von Medieninhalten, die den Rezipienten auf eine gesellschaftlich negativ erachtete Weise beeinflussen wie Pornographie, Gewalt oder Konsum von Alkohol glauben die Menschen, dass andere Fernsehnutzer stärker durch diese beeinflusst werden als sie selber, während sie bei positiv besetzten Inhalten wie Anti-Drogenkampagnen oder Safer Sex bei sich selbst die WIrkung stärker und bei anderen als geringer einschätzen. Es gibt daher also verschiedene Rahmenbedingungen, damit dieser Third Person-Effekt auftritt:  der Medieninhalt muss negativer oder unerwünschter Art sein, die Vergleichsperson darf nur vage vorstellbar und von durchschnittlichem Charakter sein, und die Person selbst rezepiert meist nicht-kommerzielle Fernsehsendungen.

    Der Third-Person-Effekt wurde von W. Phillips Davison im Jahr 1983 erstmals anhand anekdotischer Evidenz beschrieben und wurde seither in zahlreichen Studien Davisons empirisch belegt. Dass simplifizierende Vorstellungen von der Wirkung der Medien so weit verbreitet sind, liegt nicht zuletzt daran, dass jeder täglich Umgang mit den Medien hat und daher über eigene Beurteilungsgrundlagen zu verfügen meint. Der „Third-Person-Effect“‚ gilt insbesondere für die Beurteilung der Gefährlichkeit der Gewalt in Medien, die sich nie auf die eigene Person bezieht, sondern es lediglich „die anderen“ sind, die als höchst gefährdet betrachtet werden, ein Effekt, der auch unter Spielern von Ego-Shootern anzutreffen ist. Der „third-person-effect meint“ etwa auch, dass wir überzeugt sind, dass zuviel Gewalt im Fernsehen schlecht ist und dass wir andererseits der Meinung sind, dass wir uns selbst solche Programme ohne Probleme anschauen können. Uns macht das ja nicht so viel aus, denn wir sind ja nicht so dumm, uns davon beeinflussen zu lassen. Wir werden sicher nicht über jemanden herfallen, wenn wir uns einen – möglicherweise auch künstlerisch sehr wertvollen und interessanten – Film anschauen, der Gewalt darstellt. Das heißt, die anderen sind gefährdet, wir selbst sind nicht gefährdet. Das sagt aber jeder, und auf Grund dessen gehen alle nach Hause und schauen sich diese Filme an.

    Es handelt sich dabei auch um einen Effekt, der in der Werbung zu beobachten ist, bei der immer darüber gesprochen wird, dass man darauf achten muss, dass sie nicht zu sehr manipuliert und dass vor allem unsere Kinder nicht zu Konsumsklaven werden. Andererseits äußern die allerwenigsten Leute in persönlichen Gesprächen die Meinung, dass sie selbst durch Werbung schwer gefährdet sind. Auch da sagen die meisten Menschen: Wir kaufen uns nicht grundsätzlich etwas, was wir nicht brauchen, nur weil die Werbung uns etwas einredet, bei uns funktioniert die Gehirnwäsche nicht. Andere Menschen, Kinder vor allem, die ja nach unseren Vorstellungen besonders bewahrt werden müssen, sind natürlich viel gefährdeter als wir selbst.

    Im Grunde ist der Third Person-Effect die Folge abwärts gerichteter sozialer Vergleiche, denn dieser findet statt, wenn ein Individuum sich mit einer selbstwertbedrohenden Situation konfrontiert sieht, wodurch das Selbst geschützt wird, indem eine andere Person oder Gruppe herangezogen wird, die im Vergleich mit dem Selbst schlechter abschneidet.

    Literatur

    http://de.wikipedia.org/wiki/Third-Person-Effekt (09-11-22)
    http://paedpsych.jku.at:4711/LEHRTEXTE/Vitouch99.html (09-02-02)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MEDIEN/ (08-11-21)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MEDIEN/Fernsehwirkung.shtml (08-11-21)


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    Ein Gedanke zu „Third-Person-Effect“

    1. Der Third-Person-Effekt (auch bekannt als Dritte-Person-Wirkung) ist ein sozialpsychologisches Phänomen, das beschreibt, wie Menschen dazu neigen, anzunehmen, dass Medieninhalte einen stärkeren Einfluss auf andere Menschen haben als auf sie selbst. Mit anderen Worten: Eine Person glaubt, dass sie immun gegen den Einfluss von Medien ist, während sie glaubt, dass andere Personen, insbesondere jene, die als „zielgruppentypisch“ angesehen werden, leichter von den Medien beeinflusst werden.
      Der Third-Person-Effekt basiert auf der Annahme, dass Menschen dazu tendieren, sich mit anderen zu vergleichen und sich selbst als rationaler, widerstandsfähiger oder weniger beeinflussbar zu betrachten. Dies führt zu der Vorstellung, dass diejenigen, die von den Medieninhalten beeinflusst werden könnten, weniger informiert, weniger gebildet oder weniger kritisch sind als man selbst.
      Ein Beispiel für den Third-Person-Effekt ist die Überzeugung, dass gewalthaltige Filme oder Videospiele andere Menschen zu aggressivem Verhalten verleiten könnten, während man selbst davon unberührt bleibt. Diese Wahrnehmung kann zu Forderungen nach Medienzensur oder -kontrolle führen, um angeblich gefährdete Gruppen zu schützen.
      Der Third-Person-Effekt wurde erstmals in den 1980er Jahren untersucht und hat seitdem in der Medienpsychologie und Kommunikationsforschung breite Beachtung gefunden. Es ist wichtig anzumerken, dass der Third-Person-Effekt nicht immer objektiv begründet ist und die tatsächlichen Auswirkungen von Medieninhalten auf das Verhalten von Menschen komplexer sind als die subjektive Wahrnehmung.

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