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Krabbeln

    Krabbeln ist einer der wichtigsten Meilensteine in der Mobilitätsentwicklung von Kleinkindern, wobei es von Kind zu Kind vollkommen unterschiedlich verlaufen kann, denn einige krabbeln überhaupt nicht im herkömmlichen Sinn, sondern gehen vom Vorwärtsrutschen oder Robben direkt ins Gehen über. Dass Krabbeln in der Entwicklung übersprungen wird, ist an sich kein Zeichen einer Entwicklungsproblematik, doch nimmt Krabbeln im Hinblick auf die gesamte motorische Entwicklung eine wichtige Rolle ein, denn es ist für das Erlernen gegengleicher Bewegungen (Überkreuzbewegungen) von großer Bedeutung. Im Durchschnitt erlernen Kleinkinder das Krabbeln zwischen dem sechsten und zehnten Lebensmonat, wobei Krabbeln einen wichtigen Zwischenschritt zum aufrechten Gehen darstellt. Bei Kleinkindern hat das Krabbeln nachweisbare Rückwirkungen auf das Gehirn, denn es hilft ihnen, ursprünglich neurologische Reflexe in automatische Bewegungsabläufe zu verwandeln. Die Forschung hat  aber auch gezeigt, dass Krabbeln Impulse an das Gehirn von Erwachsenen sendet, denn die Folgen des Krabbelns sind eine bessere Gedächtnisleistung und ein geringeres Demenz- und Alzheimerrisiko.
    Schon im Mutterleib beginnt das Ungeborene sich gezielt zu bewegen und schon etwa zwei Monate nach der Geburt bereitet sich das Kind dann auf das spätere Krabbeln vor, indem es versucht, den Kopf selbstständig zu heben und zu halten, denn um sich auf den Händen und Knien vorwärts bewegen zu können, benötigt man eine entsprechend kräftige Nacken- und Rückenmuskulatur. Nachdem ein Kind mit etwa fünf Monaten gelernt hat, sich gezielt vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt zu drehen, entdeckt es zunächst das Sitzen, aus der sich das Robben etwa ab dem sechsten Monat entwickelt, bei dem Beine und Arme benutzt werden, um sich vorwärts zu bewegen ohne den Bauch dabei anzuheben. Vom Robben geht es dann meist in den Vierfüßlerstand über, der eine Voraussetzung für das Krabbeln darstellt. Die größte Schwierigkeit besteht beim Krabbeln darin, die Balance auf Knien und Händen zu halten, was sowohl Koordination als auch Muskelkraft erfordert. Dabei stellt das Überkreuzkrabbeln, bei dem der Arm der einen Seite parallel mit dem Bein der anderen Körperseite nach vorn oder zurück bewegt wird, hohe Anforderungen an Gehirn- und Körperhälften (bilaterale Integration).

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Kuriosum: Krabbeln, Crawling bzw. Crunning gilt als ein Fitnesstrend, da es Körper und Gehirn trainiert, wobei Physiotherapeuten und Fitnesstrainern raten, regelmäßig zu krabbeln, denn die natürlichen Bewegungsabläufe beim Krabbeln stärken Muskeln, wobei der ständige Links-Rechts-Wechsel das Gehirn stimulieren und unter anderem gegen Demenz und Alzheimer vorbeugen soll. Krabbeln ist nach VertreterInnen dieser Fitnessrichtung eine komplette Perspektivenänderung und koordinativ eine Herausforderung, denn in kurzer Zeit kann mit einem solchen Programm der gesamte Körper trainiert werden. Die Wirbelsäule wird beim Krabbeln stabil, wenn die diagonalen Muskelketten des Körpers funktionieren, also zwischen linker Schulter und dem rechten Bein und umgekehrt. Krabbeln und Kriechen kennt man auch in anderen Trainingsformen, etwa Pilates, Capoeira, Feldenkrais, Yoga oder Nia, einer Bewegungsform, die Kampfkünste, Tanz und Körpertherapie vereint. Hier gibt es am Ende jeder Einheit Floorplay, d. h., man spielt auf dem Boden mit den Bewegungen, so wie Kleinkinder das lernen, mit den Händen wedeln, sich drehen, krabbeln, aufsitzen. Das Kriechen bereitet die Muskeln fürs Aufrechtstehen vor, die Gelenke werden stimuliert und gestärkt. Die Kraft kommt dabei aus der Bewegung auf dem Boden. Eine Nia-Trainerin empfiehlt daher, sich jeden Tag für fünf bis zwanzig Minuten auf den Boden zu legen, um etwa ein Buch am Boden in Bauchlage zu lesen und dabei Froschbeine zu machen, mit Kindern auf dem Boden zu spielen, oder sich in der Wohnung eine Sitzecke mit Polstern einzurichten.

    Literatur & Quellen

    http://www.windeln.de/magazin/baby/entwicklung-baby/ab-wann-babys-krabbeln-lernen-wie-dabei-foerdern.html (16-11-14)
    http://www.nachrichten.at/nachrichten/gesundheit/Auf-den-Boden-Krabbeln-fuer-die-Fitness;art114,2475017 (17-02-04)


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