Als Inertia-Effekt oder Trägheitseffekt bezeichnet man das psychologische Phänomen, dass einmal getroffene Entscheidungen von Menschen auch gegen widersprechende Informationen weitgehend immun bleiben. Dabei wird der Wert von Informationen, die der präferierten Alternative oder Hypothese entsprechen, überschätzt, während der Wert entgegengerichteter Informationen unterschätzt wird.
Zustande kommt dieser Trägheitseffekt durch die Anpassung von subjektiven Wahrscheinlichkeiten. Statistisch betrachtet werden durch den Trägheitseffekt meist bei einer Verknüpfung von Wahrscheinlichkeiten falsche Resultate hervorgebracht – naive Statistik -, die deutlich von der berechenbaren mathematischen Wahrscheinlichkeit abweichen, wobei je kleiner diese Ausgangswahrscheinlichkeiten sind, desto eher wird das Ergebnis einer Verknüpfung überschätzt.
Hinzu kommt die Tendenz der Menschen zur Vermeidung von kognitiver Dissonanz, die nach einer Entscheidung auftaucht und etwa Schuldgefühle auslösen kann.