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Konfrontative Pädagogik

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Konfrontative Pädagogik bezeichnet einen sozialpädagogischen Handlungsstil sowie ein methodisches Verfahren im Kontext eines auf Demokratie und auf Förderung von Selbstverantwortung der Adressaten zielenden erzieherischen Prinzips. Konfrontation wird hierbei als eine von zahlreichen Interventionsformen eingesetzt, wobei konfrontative Pädagogik vor allem in der pädagogischen Arbeit mit aggressiven und stark auffälligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingesetzt wird.

    Hinter diesem konfrontativen Handlungsstil steht die Haltung von intervenierenden Pädagogen, eine Missachtung oder Störung sozial-kommunikativer Gruppenbezüge oder Verletzungen individueller Freiheitsrechte oder der Unversehrtheit anderer Personen nicht zu akzeptieren, sondern die Regelverletzer mit einer von ihnen begangenen Regelüberschreitung selbst bzw. mit den hiervon betroffenen Personen möglichst rasch und direkt zu konfrontieren. Dabei gilt es, die regelverletzende Person innerhalb der pädagogischen Beziehung ernst zu nehmen und zu respektieren. Konfrontative Elemente passen sowohl zu einem demokratisch-partizipativ-partnerschaftlichen als auch zu einem autoritativen Erziehungsrahmen.

    Die konfrontative Pädagogik versteht sich dabei als Ergänzung zu einem lebensweltorientierten Verständnis von sonderpädagogischen Maßnahmen und begreift sich deshalb als sozialpädagogische ultima ratio im Umgang mit Mehrfachauffälligen. Die konfrontative Pädagogik ist dabei interventionistisch, denn sich bei gewalttätigen Auseinandersetzungen tolerant zu verhalten abzuwarten und gewähren zu lassen, bedeutet auch Opfer billigend in Kauf zu nehmen.

    Anti-Aggressivitätstrainings und Coolnesstrainings werden aufgrund ihrer u. a. auch konfrontierenden Bausteine häufig unter dem Terminus Konfrontativer Pädagogik subsumiert.

    Konfrontation kann Betroffenen auch schaden, daher muss vor dem Einsatz differenziert werden, wobei  nicht konfrontativ behandelt werden aggressive Menschen mit traumatischen Erfahrungen, Menschen mit autoaggressiven Tendenzen, Grenzfälle zur Psychiatrie und psychisch labile Konflikt- und Beziehungstäter (Kilb 2005).

    Quellen & Literatur

    Colla, Herbert, Scholz, Christian & Weidner, Jens (Hrsg.) (2001). Konfrontative Pädagogik. Das Glen Mills Experiment. Godesberg: Forum Verlag.
    Kilb, Rainer (2005). Weshalb und wozu Konfrontative Pädagogik? Zeitschrift für Sozialpädagogik, 4, 15-19.
    Kilb, Rainer, Weidner, Jens & Gall, Reiner (2006). Konfrontative Pädagogik in der Schule. Weinheim: Beltz.
    http://www.konfrontative-paedagogik.de/grundlagen/konfrontative-paedagogik (15-09-14)


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