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Big Brother-Effekt

    Als Big-Brother-Effekt beschreibt man die Tenzenz bei Männern, mit zunehmender Anzahl älterer Brüder eher homosexuell zu sein. Das gilt jedoch nur, wenn es sich um leibliche Brüder handelt, während Stiefbrüder dagegen genauso wie Adoptivgeschwister oder leibliche Schwestern keinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung haben, selbst wenn der Betreffende während seiner Kindheit deutlich mehr Zeit mit ihnen verbracht hat als mit seinen biologischen Brüdern. Damit wird die Idee einer vorgeburtlichen Prägung im Mutterleib, etwa durch eine zunehmende Immunreaktion, stark gestützt (Bogaert, 2006).

    Ebenfalls als Big Brother-Effekt bezeichnet man die Tendenz von Menschen, die sich beobachtet fühlen, sich ehrlicher zu verhalten als in einer unbeobachteten Situation. Bateson et al. () stellten in einem einfachen Experiment  neben den Kaffeeautomaten eine kleine Box auf, in der jeder seinen Obulus legen sollte. Dabei zeigte sich, dass die Probanden eher ihren Beitrag leisteten, wenn an der Wand ein Poster mit einem streng schauenden Augenpaar anstatt das Bild einer Blumenwiese hing. Allerdings gelang es nicht, diesen Effekt in weiteren Untersuchungen zu bestätigen.

    Literatur

    Bateson, M.  Nettle, D. &  Roberts, G. (). Cues of being watched enhance cooperation in a real-world setting. Biology Letters,


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