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Blended Learning

    Blended Learning ist eine Verknüpfung traditioneller Lehrformen und E-Learning-Formaten, z.B. Telefontrainings und Internetlehre, Live-Konferenzen mit einer Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie einem oder mehreren TrainerInnen. Damit ist es möglich, die Effizienz und Flexibilität der Formate des computergestützten Lernens mit den Vorteilen der Lernens mit klassischer Präsenzlehre zu verbinden., wobei die jeweiligen Vorteile der beiden Ansätze verstärkt und mögliche Nachteile kompensiert werden sollen.

    Die Qualität des Blended Learning steigt durch ein durchgängiges, inhaltlich und funktional abgestimmtes Curriculum, Lernformate mit optimaler Passung für die jeweilige Phase, hohem Freiraum für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei gleichzeitigen, bedarfgesteuerten Betreuungsangeboten durch die TrainerInnen.

    Blended Learning ist somit im Wesentlichen eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von Präsenzlernen und elektronischen Lehr- und Lernkonzepten wie  Computer Based Training oder E-Learning im Rahmen einer betreuten Aus-, Fort- und Weiterbildung. Durch die Verbindung der unterschiedlichen Lernformen sollen die Vorteile der jeweiligen Lernform eingebracht und die Nachteile der anderen Lernformen kompensiert werden. Insbesondere soll das selbstgesteuerte Lernen gefördert werden.

    Beim Blended Learning ist die soziale Komponente ein zentrales Element des Lernens, wobei Online-Lernen und Präsenzlernen jeweils bestimmte Vorteile aufweisen, die einander ergänzen können, während sich aber auch manche Nachteile gegenseitig aufheben können. Blended Learning hat nach Ansicht von Experten das Potential, die Wirksamkeit von Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen bei gleichbleibenden Kosten deutlich zu erhöhen. So ergibt sich etwa für TrainerInnen der Vorteil, bei den Lernenden präsent zu bleiben, wenn zusätzlich zum Präsenztraining auch Learnvideos angeboten werden.

    In den letzten Jahren hat sich das klassische Blended Learning stark weiterentwickelt (Blended Learning 2.0), wobei es bei dieser Form des Blended Learning darum geht, unterschiedliche Lernformen miteinander zu kombinieren und etwa in den Arbeitsalltag von Auszubildenden zu integrieren. So gibt es in diesem Zusammenhang etwa das 70:20:10-Modell, das davon ausgeht, dass Lernen zu 70% im Rahmen von Arbeitsprozessen, zu 20% durch Interaktionen mit anderen und nur zu 10% im Rahmen von formalisierten Lernprozessen wie Kursen oder Workshops geschieht (Lombardo & Eichinger, 1996). Man geht davon aus, dass Arbeit und Lernen zukünftig immer mehr miteinander verschmelzen werden, was mit Veränderungen in der Arbeitswelt einhergehen wird.

    Die Problematik des Blended Learning ist ähnlich wie bei eLearning: die konkrete Ausgestaltung der Lernumgebung kann ein breites Spektrum unterschiedlicher Formen annehmen und kann somit nur fallbezogen beschrieben werden, sodass eine Blended-Learning-Konzeption nicht notwendigerweise innovativ sein muss, denn es besteht die Gefahr, dass zwei Auslaufmodelle miteinander kombiniert werden: traditioneller Frontalunterricht mit Webbased Training.

    In Beats Biblionetz findet sich eine Zusammenstellung zahlreicher Definitionsversuche: http://beat.doebe.li/bibliothek/w01417.html

    Nach Ansicht von Stefan Döring passt dieses Vermischen verschiedener Lernformen gut in die digitale Zeit, wobei Blended Learnig seiner Meinung nach nicht neu ist. Das selbstgesteuerte Lernen mittels Erklärvideo, kombiniert mit dem Video-Chat mit einem Dozenten und einen abschließenden Serious Game als Lernkontrolle ist heute einige gängige Form, doch wichtiger ist das Blended Learning als integriertes Lernen, also das Lernen am Arbeitsplatz per Video und Chat, während der Kernarbeitszeit mittels Youtube-Video, auf dem Weg zur Arbeit per Podcast oder beim Lesen eines Blogs zu einem dienstlichen Thema daheim auf dem Sofa. Die Grenzen von beruflichem und privatem Lernen lösen sich nicht auf, denn sie waren nach Ansicht von Döring auch nie da, denn wer stellt seine Wissensaufnahme schon ein, nur weil er nicht im Zeiterfassungssystem eingestempelt ist.

    Vorteile von Blended Learning für ein Unternehmen

    Im Vergleich zu reinem Präsenzunterricht oder nur softwarebasiertem Lernen hat nach Wolf (2016) Blended Learning folgende Vorteile:

    • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können selbst entscheiden, wann und wo sie lernen.
    • Der finanzielle Aufwand für externe Trainer, Raummieten, Lernmaterialien sowie Fahrtkosten entfällt.
    • So genannte unsichtbare Kosten wie etwa die eingeschränkte Verfügbarkeit der Lernenden am Arbeitsplatz während der Kurszeit entfallen.
    • Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten motivieren und sichern die Effektivität der Weiterbildungsmaßnahme. MitarbeiterInnen lernen online in der Freizeit.
    • Die Vernetzung mit Coaches oder anderen Lernenden unterstützt beim Wissensaustausch und hilft, spezifische Kenntnisse zu teilen.
    • Lernende können sich die für den eigenen Berufsalltag relevanten Themen aussuchen.

    Siehe dazu  eLearning, E-Learning, Blended Learning

    Unsinniges findet sich auch, Hauptsache Hirnforschung!

    Blended Learning ist eine besonders effektive Lerntechnik, wie die Hirnforschung der letzten Jahre belegt.

    Literatur

    Lombardo, M. M. & Eichinger, R. W. (1996). The Career Architect Development Planner. Minneapolis: Lominger.
    Reinmann-Rothmeier, G. (2003). Didaktische Innovation durch Blended Learning. Leitlinien anhand eines Beispiels aus der Hochschule. Bern: Verlag Hans Huber.
    Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2002). Analyse und Förderung kooperativen Lernens in netzbasierten Umgebungen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 34, 44–57.
    Schober, B., Wagner, P., Reimann, R., Atria, M. & Spiel, C. (2006). Teaching research methods in an internet-based blended-learning setting. Vienna e- lecturing (VEL). Methodology, 2, 73-82.
    Wolf, D. (2016). Vorteile einer Weiterbildung mit Blended Learning.
    WWW: http://www.business-wissen.de/artikel/lernen-vorteile-einer-weiterbildung-mit-blended-learning/ (16-02-17)


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