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Ängstlichkeit

    Ängstlichkeit ist die Persönlichkeitseigenschaft, häufiger und intensiver als andere Menschen Angst zu empfinden. Angst ist dabei eine Grundemotion, während Ängstlichkeit ein differenzialpsychologisches Merkmal darstellt.

    Nach neueren Untersuchungen an Tieren mit Hilfe der opto-genetischen und elektrophysiologischen Untersuchungsmethode, die über Lichtreize funktioniert, wird Ängstlichkeit von den Nervenzellen des Hippocampus kodiert, wobei diese Informationen nicht direkt an das eigentliche Angstzentrum des Gehirns, sondern zum präfrontalen Cortex geleitet werden, dem Kontrollzentrum des Gehirns, wo es etwa zur Entscheidungsfindung kommt. Sonst werden Emotionen bekanntlich vom Hippocampus, der Schaltstelle im limbischen System des Gehirns, an viele andere Gehirnregionen versendet, damit diese dort weiter verarbeitet werden. Der Hippocampus leitet bei Ängstlichkeit die Informationen nicht wie üblich an die Amygdala weiter, wo Angstgefühle verarbeitet werden, sondern an den präfrontalen Cortex, wo eigentlich Entscheidungen getroffen werden. Einer der Autoren der Studie gibt ein anschauliches Beispiel: „Wenn man etwa auf einen sehr hoch gelegenen ‚Skywalk‘ im Gebirge hinausgeht, ist man ängstlich und weiß nicht, ob man hinausgehen soll. Um den Ausblick zu haben, muss die Neugierde gewinnen und  die Ängstlichkeit überwunden werden. Die Entscheidung, ob man neugierig hinausgehen oder eher in Sicherheit bleiben soll, wird im präfrontalen Cortex getroffen.“

    Ängstlichkeit

    Literatur
    S. Ciocchi, J. Passecker, H. Malagon-Vina, N. Mikus & T. Klausberger (). Selective information routing by ventral hippocampal CA1 projection neurons. Science, 348, 560-563.


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