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Dramapädagogik

    Dramapädagogik  ist eine Form des Lehrens und Lernens, die Methoden aus Theater, Literatur, Kunst, Psychologie und Therapie für erzieherische Zwecke einsetzt, indem durch Als-ob-Situationen Räume für ganzheitliches Lernen durch Erfahren und Erleben geschaffen werden. Dramapädagogik wird in den letzten Jahren vor allem in der Fremdsprachenpädagogik eingesetzt, wobei man, um die Lernenden beim Fremdsprachenunterricht zu unterstützen, im Unterricht immer wieder passende Situationen inszeniert.
    Man kann sich Lerninhalte erfahrungsgemäß besser einprägen kann, wenn man dabei viele Sinne gleichzeitig anspricht, etwa indem man beim Vokabellernen passende Bilder betrachtet oder den Begriff pantomimisch darstellt. In einer Studie mussten Probanden eine Woche lang sowohl konkrete als auch abstrakte Begriffe einer Kunstsprache erlernen, wobei den Versuchsgruppen jeweils unterschiedliche Hilfsmittel zur Verfügung standen: einige durften durften beim Lernen Bilder oder Gesten einsetzen, andere sollten vorgegebene Gesten nachahmen. Es zeigte sich dabei, das jene Probanden und Probandinnen, die beim Lernen einen Begriff selbst mit Gesten ausdrückten, ihn am besten erinnerten. Eine Untersuchung des Gehirns zeigte, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine Vokabel gemeinsam mit einer Geste gelernt hatten, später auch das Bewegungsareal im Gehirn aktivierten, sobald sie das entsprechende Wort hörten. Wenn man einen zu lernenden Begriff also mit einer Geste nachstellt bzw. ihn damit verbindet, schafft man offensichtlich zusätzlichen Input, der dem Gehirn das Einprägen erleichtert. Es gibt übrigens schon zahlreiche Sprachkurse, die sich an diesem Prinzip orientieren und Vokabellisten mit Bildern und Szenen kombinieren, was ebenfalls einen nachweislich positiven Effekt hat.


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