Menschen haben das Bedürfnis, Phänomene, wie Erfolg und Mißerfolg nicht nur zu registrieren, sondern diese auf bestimmte Bedingungen bzw. Ursachen zurückzuführen, d.h., sie zu attribuieren. Menschen unterscheiden sich daher in ihrem Attribuierungsstil bzw. Attributionsstil. Weiners Konzept der Attribution beruht auf dem Rotterschen Modell des Locus of Control, das auf Heiders Unterscheidung zwischen Ereignissen, die ihre Ursache (in Bezug auf eine gegebene Person) innerhalb (internal) oder außerhalb (external) dieser Person haben, basiert. External attribuierte Ereignisse sind heteronom, internal attribuierte sind autonom. External sind Kausalfaktoren, die außerhalb eines gegebenen Organismus lokalisiert werden, internal sind solche Kausalfaktoren, die innerhalb eines gegebenen Organismus lokalisiert werden. Rotter meinte mit Kontrolle nicht die willentliche Manipulierbarkeit, denn es gibt zwar externale Ursachen, die man kontrollieren kann, es gibt aber keine externalen Ursachen, die man internal kontrollieren kann (Beispiel: Bestechung!). Rotters Dimension entspricht der ursprünglichen Heiderschen Unterscheidung von Person und Umweltkräften bzw. Autonomie vs Heteronomie von Ereignissen. Heider führt als zweite Dimension die Stabilität vs Variabilität ein, auf Personenseite: Können (Fähigkeit=stabil) und Versuchen (Anstrengung=variabel); auf der Umweltseite: Schwierigkeit (stabil) und Glück (variabel).
internal |
external |
|
variabel |
Anstrengung |
Zufall |
stabil |
Fähigkeit |
Schwierigkeit |
Literatur
Stangl, W. (2001). Theorie der Attribution – Locus of Control.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MOTIVATION/MotivationModelle.shtml (01-11-21)
Weiner, B. (1994). Motivationspsychologie. Weinheim: Beltz.