Als seriellen Positionseffekt bezeichnet man in der Lernpsychologie die Tendenz, sich in einem Lernzyklus am besten an die ersten (primacy-Effekt) und letzten (recency-Effekt) Lerninhalte etwa einer Liste zu erinnern. Dieser Effekt zeigt sich aber nicht nur bei Texten, sondern auch bei Vorlesungen – häufig erinnern wir uns besser an die ersten und letzten Inhalte eines Vortrags, während die mittleren Inhalte weniger präsent bleiben.
Um diesen Effekt gezielt für erfolgreiches Lernen zu nutzen, empfiehlt es sich, die Planung der Lerneinheiten entsprechend auszurichten:
- Strukturierte Planung: Überlege im Voraus, wann welche Inhalte gelernt werden.
- Schwierige Inhalte zuerst: Platziere komplexe Themen an den Anfang der Lerneinheit, um vom Primacy-Effekt zu profitieren.
- Wiederholung zentraler Inhalte: Inhalte, die in der Mitte der Lernsitzung liegen, sollten bewusst wiederholt und überprüft werden.
- Abschluss mit Zusammenfassung: Am Ende der Lernzeit empfiehlt es sich, alle Inhalte nochmals zu überblicken und zusammenzufassen.
- Intervallbasiertes Lernen: Vermeide lange Lernsitzungen ohne Pause. Idealerweise sollte eine Lerneinheit 90 Minuten nicht überschreiten, um Konzentrationsschwächen in der Mitte zu minimieren und gezielte Pausen einzubauen.
- Aufmerksamkeit lenken: In der Mitte einer Lernsitzung lohnt sich ein kurzer Check der Konzentration – eine kurze Pause kann helfen, die Aufnahmefähigkeit zu erneuern.
Literatur
Stangl, W. (2015, 31. Juli). Lerneffizienz steigern mit dem seriellen Positionseffekt. Lerntipps: Die Neuigkeiten.