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Pregorexie

    Bei der Pregorexie handelt es sich um eine Form der Magersucht im Verlauf der Schwangerschaft einer Frau. Pregorexie leitet sich aus den Begriffen „pregnant“ (schwanger) und „anorexia“ (Magersucht) ab und bezeichnet jene Essstörung, die das Streben nach einer guten Figur bei schwangeren Frauen verursacht. Einer Studie zufolge hat jede vierte Schwangere Angst vor der Gewichtszunahme und der Veränderung ihres Körpers, jede zehnte zeigt bereits Verhaltensweisen einer Essstörung. Vor allem Frauen, die in der Vergangenheit magersüchtig waren, laufen bei einer Schwangerschaft Gefahr, rückfällig zu werden. Charakteristisch ist eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers, denn betroffene Schwangere sehen sich als zu dick an und fühlen sich fremdbestimmt. Mit der Weigerung, etwas zu essen und durch obsessives Kalorien zählen können sie Selbstkontrolle und Selbstdisziplin ausüben und ihre Ängste im Zaum halten. Bei Frauen, die unter Pregorexie leiden, kehren jedoch auch die alten Ängste von Kontrollverlust und das Gefühl, aus dem Leim zu gehen, zurück. Sie sind noch im achten Monat auffallend dünn. Heimliches Kalorien zählen und exzessives sportliches Training sind weitere Symptome.
    Normalerweise nehmen Schwangere zwischen zehn und fünfzehn Kilo im Verlauf von neun Monaten zu, besonders schlanke Frauen nehmen am Anfang der Schwangerschaft stärker zu als Frauen mit Normal- oder Übergewicht, wobei Frauen mit Essstörungen hingegen ihr Gewicht eher halten. Schwangere mit Magersucht schaden vor allem sich selbst, denn die meisten Nährstoffe, die der Embryo braucht, werden vom mütterlichen Blutserum so extrahiert, dass sich Ernährung und Gewicht der Mutter nach der Geburt nicht unbedingt im Kindsgewicht widerspiegelt. Die Frauen hingegen bauen Muskelmasse ab und durch Kalziummangel werden die Knochen geschädigt, was zu Osteoporose führt. Durch das gestörte Körpergefühl kommt es nach der Geburt auch oft zu Problemen beim Stillen, wobei die betroffenen Frauen  Schwierigkeiten haben, Nähe zuzulassen, was sich in ihrer Körperhaltung zeigt.
    Magersüchtige werden übrigens selten schwanger, da durch verschiedene Mangelerscheinungen der Menstruationszyklus häufig gestört ist, und erst Jahre, nachdem die Essstörung überwunden wurde, besteht wieder die Möglichkeit, ein Kind zu bekommen. Ehemals Magersüchtige sollten sich daher während ihrer Schwangerschaft in ärztliche und therapeutische Betreuung begeben.


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