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Nativismus

    Nativismus (von lat. nativus angeboren, natürlich) bezeichnet in der Psychologie die Ansicht, bestimmte Begabungen oder Fähigkeiten seien angeboren oder von Geburt an im Gehirn fest verankert. Nach der Auffassung des Nativismus sind den Menschen bestimmte Vorstellungen, Begriffe, Grundeinsichten wie Raum- und Zeitvorstellungen angeboren. Empirisch konnte etwa gezeigt werden, dass höhere Säuger bestimmte Ängste leichter lernen als andere, so entsteht bei Affen die Angst vor Schlangen und bei Menschen die Angst vor Spinnen ohne besondere Verstärkungen eigener Erfahrungen.

    Diese Auffassung steht im Gegensatz zur Theorie der „Tabula rasa“, die besagt, das Gehirn habe nur wenige angeborene Fähigkeiten und erlerne fast alles durch Interaktion mit der Umwelt.

    Diese Auffassung des Nativismus steht in engem Bezug zum Werk von Jerry Fodor, Noam Chomsky und Steven Pinker, die glauben, dass wir mit bestimmten kognitiven Modellen geboren werden (speziellen genetisch übernommenen psychischen Begabungen), die uns erlauben, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen und zu erwerben (wie die Sprache). Ohne diesen genetisch vorgegebenen Entwicklungsbeitrag würden viele dieser Fähigkeiten erheblich behindert werden. Ein weiteres Argument ist, dass bereits aus rein logischen Gründen alles Lernen eine Grundlage, d. h., ein natürliches Vokabular von dem System zur Verfügung stehenden Bedeutungselementen benötigt, auf dem neue Konzepte erst gebildet werden können. Wie groß das Ausmaß der angeborenen Bedeutungsgrundlage hingegen ist, stellt sich als empirische Frage dar, die u. a. in der Kognitionswissenschaft, Säuglingsforschung und Ethologie behandelt wird.

    Auch bezeichnet Nativismus in der Völkerkunfe auch ein Festhalten an bestimmten Elementen der eigenen Kultur infolge ihrer Bedrohung durch eine oft überlegene fremde Kultur.

    Literatur
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nativismus_(Psychologie)


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