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gelernte Hilflosigkeit

    Das Konstrukt der gelernten oder erlernten Hilflosigkeit bezeichnet das generelle Ausbleiben von Reaktionen eines Organismus infolge der Verabreichung von aversiven Reizen, die nicht kontingent und damit unkontrollierbar waren.

    Der Begriff wurde von Martin E. P. Seligman und Steven F. Maier geprägt. Nach Seligman werden Depressionen durch Gefühle der Hilflosigkeit mitbedingt, die auf unkontrollierbare, aversive Ereignisse folgen. Entscheidend für die erlebte Kontrollierbarkeit von Ereignissen sind die Ursachen, auf die die ein Mensch ein Ereignis zurückführt. Nach Seligman führen Attributionen aversiver Ereignisse auf internale, globale und stabile Faktoren zu Gefühlen der Hilflosigkeit, die wiederum zu Depressionen führen. Allen Angststörungen ist gemein, das die Personen ihre Angst nicht oder sehr schlecht kontrollieren können, was zu Hilflosigkeits- und im Verlauf der Störung auch zu Hoffnungslosigkeitserfahrungen führt.


    Zur Person: Martin Seligman ist einer der prominentesten Psychologen der Gegenwart. Berühmtheit erlangte der US-Amerikaner innerhalb seines Fachgebiets in den 1970er-Jahren mit dem Konzept der „Erlernten Hilflosigkeit“, das depressive Symptome auf die Erfahrung von Ohnmacht zurückführt. Später ließ er von diesen Forschungen ab und widmete sich vermehrt den Themenbereichen „Optimismus“ und „Happiness“. Als Präsident der Amerikanischen Psychologenvereinigung (APA) rief er Ende der 1990er-Jahre die „Positive Psychologie“ als Leitthema seiner Amtszeit aus und gab ihr damit starken Auftrieb.

    Literatur

    Seligman, M. E. P. (1972). Learned helplessness. Annual Review of Medicine, 23, 407-412.


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