Dyspraxie ist eine lebenslange Koordinations- und Entwicklungsstörung, die häufiger bei männlichen als bei weiblichen Personen vorkommt und 8–10 % aller Kinder betrifft. Man spricht im klinischen Bereich auch manchmal vom Syndrom des ungeschickten Kindes und weist somit auf die grob- und feinmotorischen Schwierigkeiten des betroffenen Kindes hin.
Bei einer entwickelten Dyspraxie ist es schwierig, den eigenen Körper das tun zu lassen, was man will, wenn man will, dass er es tut, und dass diese Schwierigkeiten als signifikant angesehen werden können, wenn sie in dem Bereich normaler Aktivitäten, die von Kindern eines gewissen Alters erwartet werden, stören. Man vermutet als Ursache der entwicklungsbedingten Dyspraxie eine Folge einer unreifen Neuronenentwicklung.
Betroffene haben Probleme mit einfachen Dingen, die Koordination erfordern, d. h., sie können etwa einen Ball, der ihnen zugeworfen wird, nicht fangen. So einfache Dinge wie das Binden von Schuhbändern oder das Zuknöpfen eines Mantel sind für sie zu schwierig. Viele haben auch Probleme mit dem Schreiben, da ihre Feinmotorik beeinträchtigt ist. Es gibt allerdings zahlreiche milde Fälle, die erst sehr spät diagnostiziert werden.
In der Therapie versucht man, die grob- und feinmotorische Koordination zu verbessern, etwa durch Ergotherapie und Krankengymnastik, oder auch Motopädie.