Die Soziobiologie befasst sich mit der Analyse von Beziehungen zwischen genetischen Interessen, also der Weitergabe von Genen, und dem Verhalten. Meist handelt es sich dabei um die Anwendung der neodarwinistischen Evolutionstheorie auf das Sozialverhalten von Tieren und Menschen.
Im Unterschied etwa zur Ethologie, also der vergleichenden Verhaltensforschung, die eine Beschreibung von Verhaltensweisen zum Ziel hat, versucht die Soziobiologie den Nachvollzug jener Mechanismen, die im Verlauf der Evolution bestimmte Verhaltensweisen hervorgebracht haben. Meist steht die Betrachtung des adaptiven Wertes des Sozialverhaltens als Bestandteil des Gesamtverhaltens im Vordergrund.
Die Soziobiologie nimmt dabei an, dass die Selektion an den Genen ansetzt, wobei nicht solche Verhaltensweisen wie etwa Altruismus begünstigt werden, die das Beste für eine Gruppe oder Art sind, sondern eine Selektion findet beim Individuum statt.
Literatur
Lohaus, Arnold, Vierhaus, Marc & Maass, Asja (2010). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Berlin: Springer Verlag.