Kurzdefinition: Die Bulimie bzw. Bulimia nervosa ist eine Essstörung, die durch Fressepisoden gekennzeichnet ist, in denen meist große Kalorienmengen aufgenommen werden, gefolgt von Phasen des Erbrechens, der Verwendung von Abführmitteln, des Fastens oder exzessivem Sport.
Als Leitsymptomatik der Bulimia nervosa gelten demnach regelmäßig wiederkehrende Episoden von Essanfällen, die mit einem Kontrollverlust über das eigene Essverhalten einhergehen. Innerhalb kurzer Zeit werden große Mengen kalorienreicher Nahrungsmittel verzehrt, doch um einer Gewichtszunahme vorzubeugen, kommt es im Anschluss daran zu ausgleichenden Verhaltensweisen, wie selbstinduziertem Erbrechen, Missbrauch Abführ- oder Brechmitteln, Fasten oder exzessiver körperlicher Betätigung. Die meist weiblichen Betroffenen sind im Gegensatz zur Magersucht meist normalgewichtig oder nur leicht übergewichtig. Bei den Betroffenen besteht meist ein ausgeprägtes Krankheitsbewusstsein, das oft mit Schamgefühlen und Ekel verbunden ist, wehalb die Essanfälle meist heimlich in Form von Ritualen oder ohne jegliche Inszenierung praktiziert werden. Wie bei der Anorexie nervosa unterscheidet man bei der Bulimia nervosa zwei Subtypen, den eher seltenen Non-Purging-Typus, wobei die Betroffenen während einer akuten Phase der Bulimia nervosa nicht erbrechen oder regelmäßig Abführmittel missbrauchen, sondern im Wechsel zu den Essanfällen intermittierende Fastenzeiten einschieben oder sich exzessiv körperlich betätigen, etwa in Fitness-Studios. Beim Purging-Typus hingegen tritt regelmäßig selbstinduziertes Erbrechen und/oder der Missbrauch von Medikamenten zur Ausscheidung der aufgenommenen Nahrung auf.
Psychische und soziokulturelle Faktoren haben erheblichen Anteil an der Entstehung von Essstörungen, wobei das genaue Zusammenwirken der Faktoren und was dabei im Einzelnen vor sich geht, noch relativ ungeklärt ist. An Bulimie Erkrankte kommen oft aus Familien, in denen es verpönt ist, Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen offen zu äußern. Häufig wird auch vermutet, dass bulimische Jugendliche an Verlust- und Trennungsängsten leiden und aus dieser Verunsicherung heraus dazu zu neigen, sich den Urteilen anderer völlig zu unterwerfen. Vor allem weibliche Jugendliche sind damit überfordert sein, das traditionelle und das moderne Verständnis der gesellschaftlichen Rolle der Frau miteinander in Einklang zu bringen (vgl. Stangl 2011).
1. Definition
„Heißhunger, Gefräßigkeit, eine psychosomatische Dysregulation, die anfall- bzw. durchbruchartig auch mit dem Gegenteil der Essvermeidung, gekoppelt auftreten kann“ (Clauss 1995, S. 78).
2. Definition
„Bulimie (griech. bulimia „Heißhunger“, eigtl. „Ochsenhunger“)
Die Bulimia nervosa eine psychisch bedingte Essstörung, die fast ausschließlich bei jungen Frauen zwischen 15 und 30 Jahren mit meist normalem Körpergewicht auftritt, Unzufriedenheit mit der Figur führt zu Diätversuchen, die durch Heißhungerattacken mit der Aufnahme großer Menge meist hochkalor. Nahrungsmittel unterbrochen werden, gefolgt von anschließendem selbstinduziertem Erbrechen, da eine hochgradige Angst vor einer Gewichtszunahme besteht“ (Brockhaus – Enzyklopädie 2006, S. 60).
3. Definition
„krankhafter Heißhunger“ (Häcker & Stapf 1994, S. 125).
4. Definition
„Eine Essstörung bei der die Betroffenen zu viel essen und sich dann bewusst übergeben oder Abführmittel einnehmen“ (David Cohen 1996, S. 54).
5. Definition
Bulimia nervosa ist eine Störung des Essverhaltens, welche besonders bei normalgewichtigen Frauen zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auftritt. Heißhungerattacken mit anschließendem Erbrechen sind charakteristisch, das Erbrechen wird entweder selbst oder durch den Einsatz von Abführmitteln herbeigeführt. Diese Essstörung bleibt der Umwelt oft verborgen. Ursachen können körperlicher und seelischer Natur sein, Behandlung vor allem mit Psychotherapie (vgl. Gudemann 1995, S. 55).
6. Definition
Das Hauptmerkmal der Bulimie Störung sind wiederkehrende Essanfälle. Während dieser Essanfälle nimmt der Betroffene in einem kurzen Zeitraum eine sehr große Menge an Nahrungsmitteln zu sich. Diese Menge ist deutlich größer als die, die ein gesunder Mensch in einem vergleichbaren Zeitraum zu sich nimmt. Auf die Essanfälle kann selbst eingeleitetes Erbrechen erfolgen, muss aber nicht.
Siehe zu Essstörungen auch Anorexia nervosa, Magersucht, Binge Eating Disorder, psychogene Hyperphagie.
Literatur
Clauss, G. (1995). Fachlexikon ABC Psychologie. Frankfurt/Main: Verlag Harri Deutsch.
Cohen, D. (1996). Lexikon der Psychologie. München: Verlag Heyne.
Gudemann, W. (1995). Lexikon der Psychologie. Gütersloh: Bertelsmann-Lexikon-Verlag.
Häcker, H. & Stapf, K. (1994). Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Huber.
ohne Autor (2006). Brockhaus-Enzyklopädie. Bd. 5. Leipzig: Verlag Brockhaus.
Stangl, W. (2011). Ess-Brech-Sucht – Bulimia nervosa.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Bulimie.shtml (11-08-21)
i have a friend who has eating disorder, she was rehabilitated when she almost died.:`;