Kurzdefinition: Körpersprache ist eine wesentliche Komponente zwischenmenschlichen Verhaltens, die menschliche Beziehungen ohne Sprache bewusst und unbewusst aufrecht erhält und steuert. Die Körpersprache umfasst dabei Körperbewegungen, Gesten, Mimik, Haltungen und Handlungen sowie die Position im Raum zueinander, wobei auch der Tonfall teilweise zur Körpersprache zählt, wobei u. a. Kultur und individuelle Besonderheiten des Menschen einen Einfluss auf die Ausprägung der Körpersprache haben. Als Teil der nonverbalen Kommunikation liefert die Körpersprache vor allem Informationen auf der Beziehungsebene.
Die Anfänge der menschlichen Kommunikation liegen, was die Evolution der Lebewesen von instinktiv handelnden Tieren bis zum Homo sapiens betrifft – und auch, was die individuelle Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen betrifft -, im nichtsprachlichen Verhalten, dem Gesichtsausdruck und in der Körpersprache. Körpersprache umfasst das gesamte menschliche Verhalten, die Arm- und Beinhaltung, den Ausdruck der Augen, die Bewegung der Mundwinkel oder Hände, alle verweisen auf die Gedanken, das Seelenleben, die Gefühle, die Ängste und Begierden des Menschen. Auch Eigenschaften wie Körperfülle, Kleidung, Stimme, Frisur und sogar manche Details des Gesichts sind Informationsquellen, aus denen man bis zu einem ungewissen Grad auf Persönlichkeitseigenschaften oder Stimmungen schließen kann.
Wenn Menschen nicht verbal kommunizieren, spricht der Körper alleine. Er ist niemals stumm und teilt auch dann mit den Signalen der Selbstversunkenheit, der Abschirmung mit, dass uns zur Zeit z.B. Kontakte unerwünscht sind. Der Eindruck, den die Körpersprache macht, ist oft sehr mächtig und Worte haben es schwer, ihn zu dementieren. Nach Erving Goffman ist die übrigens Beherrschung und das Verständnis einer gemeinsamen Körpersprache ein wesentlicher Grund dafür, dass eine Gruppe von Individuen als Gesellschaft bezeichnet werden kann.
Da die Körpersprache auch schwerer bewusst zu beherrschen ist als die verbale, sind die Botschaften der Körpersprache oft „wahrer“ bzw. „echter“. Und eben weil sie sich dem Willen weitgehend entzieht, und zwar das Aussenden wie der Empfang der Signale gleichermaßen, erscheint sie uns selbstverständlicher, irrationaler, wird sie einfach bewusst weit weniger bemerkt als die Sprache der Wörter. Wenn man in eine Situation kommt, in der man die Körpersprache von anderen Menschen nicht mehr wie selbstverständlich versteht, fühlt man sich häufig verwirrt und fremd.
Manche sind übrigens der Ansicht, dem Begriff der Körpersprache gegen den Begriff Körperausdruck auszutauschen, denn eine Körpersprache, die den Anspruch erhebt, eindeutig sein zu können, muss wie beim gesprochenen Wort eine Bezeichnung für etwas sein, das unabhängig von der Bezeichnung existiert. Außerdem müssen Menschen, die sich mittels dieser Bezeichnung verständigen, einen festen Zusammenhang zwischen körpersprachlichen Zeichen, ihrer Bedeutung und dem, worauf diese Zeichen verweisen sollen, festgelegt haben. Bestehen solche Konventionen, so lässt sich ein Körperausdruck auch eindeutig übersetzen, indem er sogar die gleichbedeutenden verbalen Zeichen ersetzen kann. Besteht jedoch keine bzw. keine feste Konvention, entfällt die Möglichkeit einer eindeutigen Zuweisung, denn alle Zuweisungen sind dann mehr oder minder zufällig, d.h., für das, was sie ausdrücken, könnte auch ein anderer Körperausdruck konventionalisiert werden. Fehlt eine feste Konvention, kann niemand mit logischer oder sonstiger Notwendigkeit sicher und unfehlbar von einem Körperausdruck auf eine wie auch immer geartete Bedeutung schließen, wobei dann mehr oder minder alles vom Kontext abhängt. Körperausdruck wäre daher der sinnvolle Begriff für nonverbale Ausdrucksformen ohne Konventionalisierung und Körpersprache nur noch für konventionalisierte Körperausdruckformen.
Viele körpersprachliche Ausrucksweisen wie Kopfschütteln, Nicken, Verbeugen, der erhobene Zeigfinger oder das Ausspucken haben sich in ihrer Signalwirkung mit der Zeit abgeschliffen, wobei die ursprüngliche Bedeutung häufig ganz in Vergessenheit gerät. Die Körpersprache bewahrt jedoch häufig einen Teil dieser kollektiven sowohl genetisch wie kulturell bedingten Vergangenheit auf.
Die wissenschaftliche Psychologie hat sich in ihren Anfängen intensiv mit der Ausdrucksforschung befasst und verschiedene Ansätze zu einer Ausdruckskunde entwickelt. Interessanterweise hat sie dieses Forschungsrichtung aber aufgegeben, was im Kontrast steht zu einer Fülle von Untersuchungen mit faszinierenden Ergebnissen zu den Wirkungen zahlreicher Elemente der „Körpersprache“, also zu paraverbalen Äußerungen wie Tonhöhe der Stimme, Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit, Pausendauer und ähnlichen Merkmalen, zu Mimik, Blickkontakt, Gestik und Körperhaltung. Der Eindruck kommunikativer Körpersignale auf die Empfänger der Botschaften lässt sich zwar nicht leugnen, doch ist die objektive Erfassung äußerst aufwendig, denn sie hätte es mit über 100 Dimensionen zu tun. Daher können auch die zahlreichen experimentellen Befunde nicht in ein allgemein akzeptiertes und alltagstaugliches Testverfahren zur Wirkung der Körpersprache überführt werden. Trotz vieler Hinweise in der Ratgeberliteratur ist es bis heute kaum möglich, die Wirkungen eigener Körpersignale vorauszusagen und eine solche „Körpersprache“ zu lehren und zu erlernen. Offenbar ist der Mensch also ein Naturtalent als intuitiver Detektor kommunikativer Körpersignale.
*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die „Ausdruckskunde“ an vielen Universitäten als Lehrfach unterrichtet, bei der z.B. von Studenten anhand von fotografierten Gesichtsausdrücken die zugehörige Emotion ermittelt werden sollte. Der Amerikaner Carney Landis bewies zwischen 1924 und 1939 jedoch mit einer Reihe von Experimenten, dass dies nicht möglich ist, da selbst bei heftigsten Gefühlen keine einheitlichen, sondern ganz verschiedene mimische Reaktionen auftreten.
Körpersprache im Sport
Im Sport signalisiert die breite Brust Dominanz, hängende Schultern hingegen eine Niederlage. Das alles hat evolutionäre Gründe, denn wer eine dominante Körperhaltung einnimmt, signalisiert dem Gegner Stärke, Mut und Angriffslust, während hängende Schultern und ein hängende Kopf Demut, Angst und Zweifel signalisieren. Daher macht es auch im Sport Sinn, sich dessen bewusst zu sein, denn im Sport befindet man sich meistens im Wettkampf und will dem Gegner nicht Demut und Angst signalisieren. Doch unabhängig von der Wirkung nach außen, spielt auch die Wirkung nach innen eine wichtige Rolle, denn die eigene Körpersprache hat einen Einfluss auf die eigenen Gedanken und Gefühle und somit letztendlich darauf, ob man eine Leistung erbringen kann oder nicht, denn unter Angst und Zweifel kann niemand Leistung abrufen. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen, außer, dass Männer generell zu einer dominanteren Körpersprache neigen. Frauen müssen sich häufiger erst bewusst werden, welche Wirkung sie mit ihrer Haltung sowohl nach außen als auch nach innen erzielen können. Doch ist auch nicht jeder Mann mit einer dominanten Körpersprache geboren und muss ebenso wie viele Frauen lernen, diese noch gezielter einzusetzen. Die Körpersprache zu verändern ist übrigens nicht leicht, denn gewisse Aspekte gehören zur Persönlichkeit, doch je nach Sportart oder auch beruflicher und persönlicher Laufbahn lernen Menschen dazu, können sich in dieser Hinsicht verbessern oder verändern. Kinder agieren im Sport oft freier, da sie zumindest in jungen Jahren noch nicht so viel darüber nachdenken, was jemand anderer über sie denken könnte, doch dann kommt die Sozialisierung und sie passen sich mehr und mehr an.
Historisches: Die Bedeutung der Körpersprache hat vor gut zweihundert Jahren Johann Caspar Lavater mit seinen ,,Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe“ erkannt, indem er davon ausging, dass die ruhige und bewegte Oberfläche eines Menschen (Physiognomie) etwas über ihn verrät. Allerdings verrannte er sich dann in den danach groß in Mode gekommenen Unsinn, diese Oberfläche verrate vor allem die moralische Qualität eines Menschen, also je moralischer ein Mensch sei, desto schöner sei er, und je unmoralischer desto hässlicher.
Literatur
Heilmann, Christa M. (2009). Körpersprache richtig verstehen und einsetzen. München: Ernst Reinhardt.
Stangl, W. (2012). Nonverbale Kommunikation.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/KommNonverbale.shtml (11-12-12)
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